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Falsch installiertes SAP-System bringt Goodyear-Bilanzen ins Schlingern

27.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der weltgrößte Reifenhersteller Goodyear Tire & Rubber Co. fürchtet, er habe in den vergangenen fünfeinhalb Jahren bis zu 100 Millionen Dollar zuviel Profit ausgewiesen. Ursache für die Falschbuchungen seien möglicherweise die fehlerhafte Implementierung einer Buchhaltungssoftware von SAP im Jahr 1999 sowie Fehler in den innerbetrieblichen Legacy-Billing-Systemen, schätzt Goodyear. Der Konzern will nun die Bilanzen der Jahre 1998 bis 2002 sowie die Zahlen für die ersten beiden Quartale 2003 korrigieren. Wegen der Buchungsunregelmäßigkeiten droht dem Reifenriesen jetzt eine Sammelklage der Aktionäre.

Bei einer internen Revision der Unternehmensbilanzen habe man die Fehler und die durch das ERP-System verursachten Unregelmäßigkeiten entdeckt, so ein Firmensprecher. Dieser betonte zugleich, Ursache der Falschbuchungen sei die Einführung der Anwendung gewesen, nicht die Software selbst. Goodyear sei seit 1994 zufriedener SAP-Kunde, fügte ein Sprecher von SAP Americas hinzu. Die beiden Unternehmen arbeiten nun gemeinsam daran, die Softwareprobleme zu beseitigen. (mb)