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FalconStor oder der lange Weg zum De-Dupe

08.05.2007
FalconStor Software steht kurz vor der allgemeinen Verfügbarkeit seiner De-Duplikationssoftware - mit fast einem Jahr Verspätung.

Aber selbst diese Verzögerung hat noch nicht ausgereicht, um einige der größten OEM-Kunden der Firma davon zu überzeugen, dass die Lösung jetzt auch wirklich praxistauglich ist. FalconStor stellte sein "Single Instance Repository" (SIR) - eine De-Duping-Erweiterung für die hauseigene Virtual Tape Library (VTL) - erstmals im Juni 2006 vor und kündigte damals an, umgehend mit der Auslieferung zu beginnen.

In diesem Monat räumte FalconStor dann ein, dass SIR noch immer nur an ausgewählte Kunden gehe, die General Availability (GA) aber kurz bevorstehe. GA seitens FalconStor wohlgemerkt, nicht aber von seinen größten OEM-Kunden - dies sind EMC, IBM und Sun Microsystems.

EMC lässt SIR zugunsten der (zugekauften) Eigenentwicklung "Avamar" links liegen, die IBM will zunächst Performance- und andere Probleme ausräumen, und Sun Microsystems nimmt sich noch bis zu weitere sieben Monate Zeit, die FalconStor-Software richtig durchzutesten.

Die De-Duplikation gespeicherter Daten reduziert den Plattenbedarf und ist damit speziell für VTL-Anwendungen attraktiv. FalconStors Wettbewerber Sepaton (dessen wichtigster OEM-Kunde ist Hewlett-Packard) bietet De-Dupe seit Februar mit seinen Systemen an, und die De-Dupe-Pioniere Data Domain und Diligent vermarkten ihre Lösungen mittlerweile als virtuelle Bandbibliotheken.

IBM soll im vergangenen Monat erklärt haben, es gebe mit Blick auf FalconStors SIR-Software potenzielle Probleme in den Bereichen Zuverlässigkeit, Leistung und "Konsistenz". "Wir evaluieren weiterhin Daten-Deduplikationstechnik für IBMs VTL und haben hohe Leistungsstandards speziell für die Anpassung an die VTL-Kundenbasis gesetzt", erklärte Marketing Director Charlie Andrews gegenüber dem Branchendienst "Computerwire".

Sun hatte im vergangenen Jahr das hauseigene VTL-Projekt für Open Systems gekippt und zugesichert, es wolle stattdessen auf Basis der FalconStor-Software eine Enterprise-Class-VTL entwickeln. Als Zwischenlösung hatte Sun die FalconStor-Software erstmals im Jahr 2005 verkauft. SIR will Sun aber nicht vor Ende des Jahres offerieren, ohne dafür eine konkrete Begründung zu nennen.

Insider verrieten "Computerwire", Sun sei nicht gerade glücklich damit gewesen, in der von FalconStor erhaltenen VTL-Software "hunderte" von Fehlern entdeckt zu haben. Allerdings ist unklar, wann im Verlauf des Entwicklungsprozesses diese gefunden wurden und ob sie in SIR oder der VTL-Software selbst steckten. Unter seiner eigenen Marke bietet Sun die FalconStore-VTL immerhin seit 18 Monaten an.

Weder FalconStor noch Sun wollten die Behauptungen kommentieren. Sun teilte lediglich mit, seine Vertrauen in die Produkte von FalconStor werde dadurch unterstrichen, dass es kürzlich entschieden habe, die komplette Produktpalette von FalconStor anzubieten. (tc)