Viele Überraschungen bei der Routenplanung
Anders als beim Auto-Navi lotst das A-Rival nicht mit Sprachausgabe, sondern nur mit Pfeilen auf dem Display. Zusätzlich weist das Gerät mit einem Signalton darauf hin, wenn eine Abbiegung oder sonst eine Aktion bevorsteht. Die erste Routenberechnung zum gewünschten Ziel ist flott, wenngleich ab einer Entfernung von mehr als 200 Kilometer Luftlinie mit der Planung generell Schluss ist. Mehrtagestouren lassen sich also nur manuell über Zwischenzeile ausarbeiten.
Das aber ist nur eine Kleinigkeit vergleichen mit den Mängeln der berechneten Strecken. Die Defizite bei der Streckenauswahl lassen kein anderes Urteil als „fast unbrauchbar“ zu. An dieser Stelle können wir nur eine kleine Auswahl der Erlebnisse unserer Testtouren wiedergeben: Das Teasi One lotste uns – verbotswidrig – nicht nur durch die Hauptfußgängerzone der Münchener Innenstadt, sondern auch durch allerlei Firmenhöfe. Dumm nur, wenn diese am Wochenende mit Stahltoren verschlossen sind: Da hilft nur rechtzeitiges Abbremsen und eigenmächtiges Abweichen von der vorgeschlagenen Route: Das aber ist nicht der Sinn eines Navigationsgerätes. Als es dann – wieder verbotswidrig – über den Friedhof gehen soll, ist zudem die Grenze des guten Geschmacks überschritten.
Man könnte dem Teasi One noch einiges nachsehen, wenn er immer die kürzeste und schnellste Route fände. Doch ausdrücklich für den Radverkehr freigegebene Plätze und Anlagen will er mit großen Umwegen umfahren wissen. Zudem berücksichtigt das Fahrrad-Navi im Test häufig keine für Radfahrer in der Gegenrichtung freigegebene Einbahnstraßen, missachtet Abbiegeverbote nach links auf mehrspurige Schnellstraßen und schlägt zudem völlig abwegige Umwege vor.
Schließlich erweist sich das A-Rival-Gerät als viel zu träge, der Positionspfeil auf der Digitalkarte am Display hinkt selbst bei mäßigem Tempo von nur 14 Kilometer pro Stunde der tatsächlichen Position hinterher. Hält man dann nach einer Kreuzung an, weil die Positionsangabe einen wieder einmal orientierungslos zurücklässt, wird es noch schlimmer: Jetzt ist nicht nur der Standort noch nicht nachgerückt, aufgrund des fehlenden elektronischem Kompass‘ dreht sich die Karte auf dem Display im Stillstand in irgendeine Richtung – Orientierung unmöglich!
Gut sechs Stunden Akkulaufzeit bei voller Displaybeleuchtung und die komfortable Track-Aufzeichnung werden da genauso zur Nebensache wie die Dreijahresgarantie. Denn als Fazit müssen wir (leider) konstatieren, dass sich Radfahrer mit dem Teasi One nur bedingt auf unbekanntes Terrain wagen sollten.
- Fahrrad-Navi Teasi One im Tachomodus
Das Fahrradnavigationsgerät von A-Rival bietet neben Routing-Optionen auch einen Tachomodus, der "wie früher", die Geschwindigkeit anzeigt. - Routenplanung am Rad
Die voreingestellten Informationen des Teasi One sind mit Karte, Entfernung zum Ziel, momentaner Geschwindigkeit und Höhenprofil gut gewählt - draußen ist allerdings kaum etwas davon zu erkennen. - Spiegelnde Anzeige
Das Display des Fahrrad-Navis Teasi One spiegelt stark. Hier im Schatten ist noch halbwegs etwas zu erkennen, bei Sonnenlicht sieht man kaum noch etwas. - Montage des Teasi One
Gut gelöst ist die Befestigung des Teasi One: Das Fahrrad-Navi wird mit einer Flügelschraube mit der Halteschale verschraubt, diese dann per 4-Quickfix am Lenkerhalter eingeklipst. - Reichhaltiges Zubehör
Viel Zubehör trotz günstigem Preis: Zum Teasi One gehören Fahrradhalterung für den Lenker, Ladegerät, USB-Kabel, Kurzanleitung und Montagewerkzeug. - Einfahrt für Radfahrer erlaubt
In immer mehr Städten sind Einbahnstraßen für Radfahrer in beiden Richtungen geöffnet. Schade, dass das Teasi One solche Abkürzungen nicht systematisch nutzt. - Konkurrent Mio Cyclo 300
Der Konkurrent Mio Cyclo 300 ist mit knapp 300 Euro deutlich teurer als das Teasi One, zeigt im Test aber auch nicht solche Patzer bei der Routenplanung. - Garmin GPSmap 62s
Das GPS-Gerät GPSmap 62s von Garmin ist sicher schwieriger zu bedienen als das Teasi One, bietet aber auch deutlich mehr Möglichkeiten und bessere Routenvorschläge. - Falk Lux 30
Das Fahrradnavigationsgerät Lux 30 richtet sich wie das Teasi One an Personen, die sich nicht mit den Eigenarten traditioneller GPS-Geräte auseinandersetzen möchten.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.