Nach Kritik

Fahrdienst-Vermittler Uber holt sich Unterstützung für Datenschutz

21.11.2014
Der umstrittene Fahrdienst-Vermittler Uber holt sich professionelle Hilfe, um seine Datenschutz-Probleme in den Griff zu bekommen. Eine externe Spezialistin soll Uber zum Vorzeigeunternehmen machen. Doch ein bekannter US-Senator könnte Uber neuen Ärger bereiten.

Der umstrittene Fahrdienst-Vermittler Uber holt sich professionelle Hilfe, um seine Datenschutzbestimmungen offiziell prüfen zu lassen. Ein Team um Datenschutzspezialistin Harriet Pearson von der Anwaltssozietät Hogan Lovells solle die Richtlinien des Unternehmens genau unter die Lupe nehmen, teilte das Unternehmen mit. Die Vorschläge von Pearson sollten dann umgesetzt werden und sicherstellen, dass Uber im Bereich Privatsphäre und Datensicherheit eine führende Position einnehmen könne. Das Startup war diese Woche heftig in die Kritik geraten, nachdem bekanntwurde, dass dort in mehreren Fällen beliebig auf Kundendaten zugegriffen wurde.

Erst einen Tag zuvor war über Uber neuer Ärger hereingebrochen. Der bekannte Autor, Moderator und Politiker Al Franken schaltete sich in die Debatte ein. In einem Brief an Uber-Chef Travis Kalanick (PDF-Link) stellte Franken, der auch für den US-Bundesstaat Minnesota im US-Senat sitzt und dem Justizausschuss vorsitzt, zehn Fragen. Darin fordert er zum Beispiel Auskunft darüber, wie Uber mit den Daten seiner Kunden umgehe. Wie eine "Buzzfeed"-Reporterin jüngst berichtete, hatte ihr der Top-Manager Emil Michael bei einem Besuch eine Tabelle mit Daten über ihre Uber-Fahrten gezeigt, die ohne ihr Einverständnis gesammelt worden waren.

Gleich in seiner ersten Frage geht Al Franken auch auf die jüngsten Vorwürfe ein. Michael hatte in einem vermeintlich vertraulichen Gespräch laut darüber nachgedacht, das Privatleben von kritischen Journalisten nach schmutzigen Details auszuforschen, um sie unter Druck zu setzen. Er überlegte freimütig, dafür für eine Million Dollar Spezialisten anzuheuern, die fündig werden könnten. Al Franken forderte konkret Auskunft darüber, welche Konsequenzen dieser Vorfall bei Uber haben werde. Bislang hatte sich Kalanick dazu nicht geäußert, Michael bekleidet seinen Posten weiterhin. (dpa/tc)