Fachkräftemangel wird langsam zum Problem

09.02.2007
Die IT-Dienstleister erwarten weiter steigende Geschäfte, aber der Mangel an guten Arbeitskräften gefährdet die positive Entwicklung.

Zum Start des neuen Jahres versprühten die IT-Dienstleister eher Champagnerlaute denn Katerstimmung. Der monatlichen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts zufolge äußerten sich 46 Prozent der befragten Unternehmen positiv über ihre aktuelle Geschäftslage, lediglich sechs Prozent zeigten sich enttäuscht (Das Ifo-Ergebnis des Vormonats finden Sie hier). Auch die Aussicht auf die kommenden sechs Monate fiel nicht minder gut aus. 44 Prozent erwarten bessere Geschäfte, lediglich vier Prozent gehen von einer Verschlechterung aus. Damit verharrt der Ifo-Index, das artithmetische Mittel aus aktueller und künftiger Geschäftslage, wie im Vormonat bei dem Wert plus 40. Das ist verglichen mit anderen Branchen ein sehr gutes Niveau. Im verarbeitenden Gewerbe beläuft sich der Index beispielsweise auf plus 23,9; im Bauhauptgewerbe beträgt er minus 7,6.

Der Ifo-Index in der IT-Servicebranche verharrt auf hohem Niveau.
Der Ifo-Index in der IT-Servicebranche verharrt auf hohem Niveau.
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Die IT-Serviceunternehmen stellen weiterhin Mitarbeiter ein. Bereits in den vergangenen drei Monaten haben die IT-Dienstleister ihre Belegschaft mehrheitlich aufgestockt, und das soll auch so weiter gehen: 38 Prozent suchen neue IT-Spezialisten, lediglich elf Prozent der befragten Unternehmen planen mit weniger Mitarbeitern.

Die IT-Dienstleister stellen Mitarbeiter ein. Der Mangel an Fachkräften könnte die Entwicklung der Geschäfte gefährden.
Die IT-Dienstleister stellen Mitarbeiter ein. Der Mangel an Fachkräften könnte die Entwicklung der Geschäfte gefährden.
Foto: Ifo Institut

Alle drei Monate ergänzt das Ifo Institut die monatliche Erhebung um Fragen nach den Gefahren für das Geschäftswachstum der IT-Dienstleister. Bislang stuften die Anbieter eine dürftige Nachfrage als größte Bedrohung ein, doch das hat sich nun geändert: Der Fachkräftemangel erwächst sich zu einem handfesten Problem. Im Januar fürchteten 21 Prozent der Befragten einen Nachfragerückgang und 27 Prozent den Mangel an Arbeitskräften. Die Entwicklung deutet sich schon seit längerem an. Seit einem Jahr steigt der Anteil derer, die über zu wenig gut ausgebildete Experten klagen, kontinuierlich an. (jha)