Fachhochschule Furtwangen:CUU soll Dozenten entlasten

12.08.1977

FURTWANGEN (hz) - Das CUU-Projekt der Fachhochschule Furtwangen wurde jetzt mit seinen Ergebnissen auf einer Tagung vorgestellt. Seit 1974 arbeitet die Fachhochschule an einem Programm, dessen Ziel es ist, den Dozenten Arbeit abzunehmen. Im Januar begann die Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Esslingen. Furtwangen hat mit diesem Projekt - zumindest in Deutschland - ein einmaliges Modell geschaffen. Mit Hilfe von CUU kann zum Beispiel ein Student am Computer einen für die Schaffung eines Werkzeugs nötigen Drehvorgang simulieren. Anhand der ausgegebenen Zeichnung kann er dann erkennen, was an seiner Arbeit stimmt und was nicht richtig ist. Dadurch wird zum einen ermöglicht, daß der Student nicht viel Zeit an der Maschine verbringen muß, und weiter reduziert sich dadurch auch der Ausschuß an Material. Wenn der Student erkannt hat, daß beim simulierten Drehvorgang sein Werkstück den erforderlichen Maßen entspricht, kann das Werkzeug mit Hilfe von Lochstreifen an der computergesteuerten Drehbank fertiggestellt werden. Die gleichen Möglichkeiten bieten sich auch in der Elektrotechnik: Komplizierte Schaltungen müssen nicht mehr mühselig aufgebaut, sondern können simuliert werden.

Die Simulationsprogramme, die ein wesentlicher Bestandteil des CUU sind, eignen sich besonders dort, wo Versuche im Praktikum zu teuer, zu zeitraubend oder zu gefährlich sind. Der Rechner erlaubt ferner, die Vorgänge zeitlich zu raffen. Der Student kann deshalb ein größeres Spektrum an Systemreaktionen beobachten als im realen Versuch. Die Simulation ermögIicht auch, Einzelheiten wegzulassen die zum Verständnis der wesentlichen Zusammenhänge nicht beitragen oder davon ablenken. Das Projekt konzentriert sich vor allem auf Elektrotechnik und Informatik. Es wurde vom Forschungsministerium gefördert und von Land und Bund mit je rund 50 Prozent finanziell getragen. Ziel des Projektes ist es auch, den CUU an andere Fachhochschulen zu übertragen.