Business Intelligence

Fachbereiche fürchten den Verlust der Kontrolle über ihre Daten

17.03.2011
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Schatten-IT bei BI weit verbreitet

Klingt einleuchtend, ist es in der Praxis aber längst nicht immer. So müssen BI-Experten in den Unternehmen oft zunächst mit einer gewachsenen, man könnte auch sagen: wuchernden Schatten-IT umgehen. Mangels unternehmensweiter Lösungen haben sich in den Abteilungen - auf Excel-Basis oder in Form kompletter Enterprise-Suiten namhafter Hersteller - eigene Analyse- und Reporting-Tools etabliert, die sich nicht ohne weiteres firmenweit konsolidieren lassen. Das allerdings ist ein weitgehend technisches Problem, das sich mit entsprechenden Werkzeugen lösen lässt.

Schwerer wiegen da die Ängste der Fachabteilungen, in unternehmensweiten BI-Lösungen die Eigentumsrechte an ihren Daten an die IT zu verlieren. Nicht einfach vom Tisch zu kriegen sind auch die Sorgen, Daten unternehmensweit offenzulegen und die eigenen Bedürfnisse nach individuellen Reports nicht mehr so umfassend befriedigen zu können wie bisher.

Gegen diffuse Ängste anzugehen, ist schwierig; berechtigten Sorgen begegnet man am Anfang einfach mit Reden: "Wenn wir ein Unternehmen über Business Intelligence beraten, reden wir mit jedem, der davon betroffen ist, und nehmen die Anforderungen der Fachbereiche auf", schildert Wulf Maier den konstruktiven Umgang mit den Nöten der Fachabteilungen. "Am Ende versuchen wir dann, mit allen gemeinsam eine Lösung zu finden, die unternehmensweite Kennzahlen ebenso zulässt wie fachbereichsweite Berichte."

Zum BI-Masterplan, den HP mit seinen Kunden strategisch erarbeitet, gehört die so genannte Strawman Vision. Das ist ein konkreter Lösungsvorschlag, an dem sich die Kombattanten abarbeiten können, um schließlich zu einem für alle verbindlichen, eigenen Vorschlag zu kommen. "So haben am Ende alle gemeinsam eine Lösung und eine Roadmap für den Weg dahin erarbeitet, die jedem Vorteile bringt", beschreibt Maier seine Methodik in BI-Projekten.

Das erlaubt ein Vorgehen nach Time Box, um in kürzester Zeit eine abgestimmte, ganzheitliche Roadmap für die Weiterentwicklung der BI Prozesse und Architekturen zu erhalten. "Die Umsetzung dieser Roadmap kann in großen Unternehmen durchaus Jahre dauern und muss durch kontinuierliches Change Management unterstützt werden."