Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste

10.04.2001
Von Helga Ballauf
Die Informationsflut in geordnete Bahnen zu leiten ist für viele Unternehmen eine äußerst wichtige Angelegenheit. Dazu müssen Texte und Bilder nicht nur recherchiert, sondern auch weitergeleitet und archiviert werden.

Mehr denn je ist Fachkunde gefragt beim Beschaffen und Erschließen von Text- und Bildinformationen, beim Ordnen, Strukturieren und Bewerten derselben. Das sind auch zentrale Aufgabengebiete des neuen Berufs "Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste". Fünf verschiedene Fachrichtungen - Archiv, Bibliothek, Information und Dokumentation, Bildagentur, Medizinische Dokumentation - decken ein breites Handlungsfeld ab. Angesprochen als Ausbildungsbetriebe werden Rundfunk- und Fernsehanstalten ebenso wie Bildagenturen, Museen, öffentliche und Firmenbibliotheken, staatliche und private Archive sowie Dokumentationsstellen, Kliniken, medizinische Forschungseinrichtungen und Laboratorien.

Völlig neu ist der Schritt in die duale Ausbildung für Bildagenturen und für die Arbeitgeber der medizinischen Dokumentare. Für letztere gab es bisher eine fachschulische Qualifikation, die nun schrittweise ausläuft. Alle Azubis - unabhängig von der gewählten Fachrichtung - erhalten eine breit angelegte Grundausbildung. Damit soll die Mobilität zwischen den Aufgabenfeldern und möglichen Arbeitgebern gewährleistet werden. Waren die Fachkräfte in Sachen Dokumentation, Archiv- und Bibliothekswesen früher fast ausschließlich im öffentlichen Dienst tätig, so dringt die Arbeit mit Datenbanken, die Informationsbeschaffung, -aufbereitung und -weitergabe über Internet und Intranet in alle Wirtschaftssparten vor.

Wie gehe ich mit Informationen um? Wie bearbeite ich sie technisch und inhaltlich? Wie verwahre ich sie? Woher kommt das Material, wie beurteile ich es? Wie leite ich Kolleginnen und Kunden an, damit sie die für sie wichtigen Quellen selbst entdecken? Diesen Fragen müssen sich Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste aller fünf Sparten stellen. Ein anspruchvoller Beruf - für den Haupschüler und -schülerinnen nur selten einen Ausbildungsplatz bekommen.