Acht Jahre nach der Gründung in einer Studentenbude ist Facebook endgültig ein Weltkonzern: Das soziale Netzwerk hat den größten Internet-Börsengang der Geschichte hingelegt. Mit einer Wahnsinnsbewertung von 104 Milliarden Dollar oder umgerechnet 80 Milliarden Euro ist Facebook an der Börse aus dem Stand teurer als die drei alteingesessenen deutschen Vorzeigekonzerne BMW, Deutsche Bank und Adidas zusammen.
Facebook konnte seine Aktien am späten Donnerstag zum anvisierten Höchstpreis von 38 Dollar losschlagen. Insgesamt nahmen das Unternehmen und seine Alteigentümer damit 16 Milliarden Dollar ein. Auch Gründer und Firmenchef Mark Zuckerberg hat einen Teil seiner Aktien verkauft, um fällige Steuern zu begleichen. Der 28-Jährige behält mit seinen verbleibenden Anteilsscheinen aber weiterhin die Kontrolle über das 900 Millionen Mitglieder starke Netzwerk.
An diesem Freitag wird die Aktie zum ersten Mal an der US-Technologiebörse Nasdaq gehandelt. Los geht es nach Angaben der Börse gegen 11 Uhr Ortszeit (17 Uhr deutscher Zeit). Dann wird endgültig feststehen, ob der Facebook-Börsengang ein Erfolg ist. Beobachter rechnen damit, dass die Aktie am ersten Tag kräftig steigen wird. Denn die Nachfrage der Investoren war in den vergangenen Wochen derart stark, dass Facebook seinen Börsengang mehrfach ausweitete.
Auf Zuckerberg wird die Nasdaq, die im Herzen New Yorks am Times Square sitzt, jedoch verzichten müssen. Der Facebook-Kopf wird nach Angaben von US-Medien aus der Firmenzentrale im kalifornischen Menlo Park heraus die Glocke zum Handelsbeginn läuten.
Es ist ungewöhnlich, dass der Firmenchef das eigene Börsendebüt schwänzt. Allerdings ist Facebook auch ein ungewöhnliches Unternehmen. Das macht ein Vergleich mit dem Suchmaschinenprimus Google deutlich, der bei seinem Börsengang 2004 einen neuen Rekord aufstellte. Damals wechselten Aktien für 1,7 Milliarden Dollar den Besitzer und Google kam auf eine Gesamtbewertung von 23 Milliarden Dollar. Heute sind es gut 200 Milliarden Dollar.
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