Was ist privat, was ist dienstlich?

Facebook im Büro stellt CIOs vor Probleme

03.02.2011
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Facebook ist noch ein privates Medium

Jürgen Thoma, Geschäftsbereichsleiter IT und CIO bei Haufe Lexware Services in München: "Wir handhaben die Nutzung von Social Media in der Haufe Gruppe sehr liberal. Für uns ist es wichtig, dass die Mitarbeiter dieses Medium verstehen. Wir erarbeiten gerade eine Social Media Guidance, um Leitplanken vorzugeben. Facebook ist nach meiner Ansicht im Unterschied zu Xing (noch) ein vorwiegend privates Medium. Zumindest meine Kommunikation mit Geschäftspartnern läuft noch weitgehend ohne Facebook. Ich möchte das momentan auch nicht ändern.

Jürgen Thoma, Haufe Lexware Services: "Im Unterschied zu Xing ist Facebook noch ein privates Medium."
Jürgen Thoma, Haufe Lexware Services: "Im Unterschied zu Xing ist Facebook noch ein privates Medium."
Foto: Thoma, Juergen

Die Entwicklung der letzten Monate ist jedoch sehr spannend. Sollte es Facebook gelingen, sich als zentrale Kommunikationsplattform zu etablieren, dann wird diese auch im Büro Einzug halten. Allerdings gibt es in Sachen Sicherheit und Datenschutz noch Vorbehalte.

Die NonStop-Chatter sind ein Problem

Thomas Rössler, IT-Leiter der Medienhaus Südhessen GmbH in Darmstadt: "Das Internet - und somit alle Social-Media Anwendungen - dürfen in unserem Hause derzeit generell nur dienstlich genutzt werden. Private E-Mail-Nutzung wird unter klar definierten Auflagen geduldet. Dazu gehören das Scannen auf Viren, das Blocken von Spam und potenziell schädlicher Mails oder der Zugriff auf das Postfach durch die IT. Insofern dürfen unsere Mitarbeiter Facebook, Twitter & Co. nur für geschäftliche Aufgaben nutzen. Gründe hierfür sind zum einen rechtlicher Art als auch praktischer Natur wie um Bandbreite zu sparen oder um den Download schädlicher Inhalte soweit als möglich einzuschränken.

Thomas Rössler, Medienhaus Südhessen: "Die 24-Stunden-Farmville-Powerfarmer und Nonstop-Chatter sind ein Problem."
Thomas Rössler, Medienhaus Südhessen: "Die 24-Stunden-Farmville-Powerfarmer und Nonstop-Chatter sind ein Problem."
Foto: Medienhaus Südhessen

Grundsätzlich ist die private Nutzung des Internets im Unternehmen ein Problem, dass nur schwer geregelt werden kann. Speziell die Grenzen zwischen potenziell erlaubter und im Firmeninteresse ungewünschter Nutzung zu ziehen, ist sehr schwierig. Sicher würden viele Anwender bewusst die private Nutzung des Internets auf ihre Pausen beschränken, jedoch gerade im Bereich Social-Media sind die wenigen schwarzen Schafe, das heißt die "24 Stunden Farmville-Powerfarmer" und "Nonstop-Chatter" ein Problem."