Spam-Markt scheint gesättigt

Facebook beliebtes Phishing-Ziel

24.06.2010
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Weitere Ergebnisse der Studie

Auch der Anteil verseuchter Mail-Anhänge ist mit 0,68 Prozent des Mail-Verkehrs relativ gering. Zudem, so Kaspersky, sei dieser Anteil im Vergleich zum letzten Quartal 2009 um 0,3 Prozent gesunken.

Der größte Teil dieser Angriffe (35 Prozent) gilt übrigens Ländern der Europäischen Union, darunter Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich und Spanien, während auf die USA nur sieben Prozent der Malware treffen.

Anteil von Spam am weltweiten Mail-Verkehr. Der Markt scheint - auf hohem Niveau - gesättigt, meint Kaspersky. (Quelle: Kaspersky)
Anteil von Spam am weltweiten Mail-Verkehr. Der Markt scheint - auf hohem Niveau - gesättigt, meint Kaspersky. (Quelle: Kaspersky)
Foto: Kaspersky

Der Anteil von Spam am weltweiten E-Mail-Verkehr beträgt im Durchschnitt während der ersten drei Monate dieses Jahres 85,2 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr in etwa gleich geblieben. Anfang März sei es allerdings zu einem bemerkenswerten Rückgang der Zahl gekommen; Kaspersky führt das unter anderem auf die Schließung von 277 Domains Ende Februar zurück, die zum Waledac Botnet gehörten.

Nahezu die Hälfte aller Spams stammt aus Asien und Ost- sowie Zentraleuropa. Zählt man die Regionen anders zusammen, erreicht Europa (inklusive Russland) allerdings eine Spitzenposition mit einem Anteil von rund 36 Prozent.

Je kleiner, desto Spam: Werbemüll enthält oft neben einem Link nur einen einzigen Satz. (Quelle: Kaspersky)
Je kleiner, desto Spam: Werbemüll enthält oft neben einem Link nur einen einzigen Satz. (Quelle: Kaspersky)
Foto: Kaspersky

Interessantes Identifikationsmerkmal von Spam ist offenbar die geringe Größe der Mail: So sind fast zwei Drittel des Werbemülls nicht größer als ein KByte. Das liege daran, so Kaspersky in der Bewertung dieses Umstands, dass viele Mails nur einen Link enthielten. Das sei zudem für Inhaltsfilter von E-Mail-Programmen nur schwer zu erkennen. Schließlich benötige man für die Verbreitung solcher E-Mails auch weniger Ressourcen.

Das Fazit des Virenspezialisten klingt wie der Antikriegsroman "Im Westen nichts Neues": Der Beginn des Jahres 2010 sei ziemlich ruhig verlaufen, heißt es. Das Wachstum des Spam-Verkehrs sei gestoppt worden, die Gesamtzahl liege nicht höher als im Vorjahr. "Der Markt ist gesättigt."