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Ausnahme Deutschland

Facebook beherrscht Europa als führendes Social Network

16.04.2009
Von pte pte
Facebook hat den europäischen Markt für Social Networks mittlerweile fest im Griff.

Laut aktuellen Zahlen des Marktforschers comScore rangiert das ehemalige US-Studentennetzwerk in der großen Mehrheit der europäischen Länder inzwischen auf Platz eins unter den Social Networks. Nachdem sich Facebook im Verlauf des vergangenen Jahres zunehmend darauf konzentriert hatte, die globale Expansion voranzutreiben, ist es dem Netzwerk gelungen, sich auf Rang sechs der weltweit am meisten genutzten Webseiten hochzuarbeiten. So zählt Facebook inzwischen rund 275 Millionen Besucher monatlich - ein Zuwachs von 175 Prozent gegenüber 2008. Eines der besten Beispiele für den Höhenflug des Social Networks bietet laut comScore das Wachstum in Europa. Hier konnte Facebook seine Nutzerzahlen um 314 Prozent auf nun rund 100 Millionen Besucher monatlich steigern.

Mittlerweile liegt Facebook in elf von 17 untersuchten Nationen auf Platz eins der sozialen Netzwerke - erstmals auch in Spanien. Doch während sich die Seite insbesondere in den südlichen Regionen über immense Zuwachsraten freuen und auf die Top-Position klettern konnte, kommt Facebook in Deutschland trotz beachtlichem Wachstum bislang nur auf Rang vier. "Das liegt daran, dass es hier eine sehr starke lokale Konkurrenz gibt - beispielsweise in Form von studiVZ und XING. Hinzu kommt, dass die deutschsprachige Seite erst Anfang 2008 gestartet wurde", erklärt Jamie Gavin, Marketing Communications Analyst bei comScore, auf Nachfrage von pressetext.

Insgesamt verzeichnet die Plattform in Großbritannien mit 22,7 Millionen Nutzern nach wie vor die größte europäische User-Gemeinde. Die Wachstumsrate von 75 Prozent gegenüber 2008 erscheint im Vergleich zu einem Plus von 2721 Prozent in Italien hier jedoch fast verschwindend gering. "Die unterschiedlichen Wachstumsraten in den einzelnen europäischen Ländern ergeben sich durch die unterschiedlichen Zeiten, zu denen die Plattform dort jeweils eingeführt wurde - und wie bereits erwähnt, durch die Stärke der bestehenden lokalen Player in den verschiedenen Märkten", erläutert Gavin gegenüber pressetext. Grundsätzlich stehe die Entwicklung in jedem Land in Zusammenhang mit dem richtigen Timing.

Facebook kann nicht nur seine Nutzerzahlen stetig steigern, sondern seine Mitglieder auch sehr lange auf der Webseite halten. Die durchschnittliche Nutzungsdauer beträgt derzeit drei Stunden pro Monat. Vor einem Jahr kam Facebook in Europa nur auf 1,1 Prozent der Gesamtminuten, die pro Monat online verbracht wurden. Im Februar dieses Jahres hingegen lag der Anteil laut der comScore-Erhebung bereits bei 4,1 Prozent. Im Bereich Social Networks kommt Facebook inzwischen auf 30,4 Prozent der Gesamtminuten. Das sind um 12,3 Prozent mehr als 2008.

"Facebook hat im Bereich soziale Netzwerke sehr schnell die Führungsrolle in den meisten europäischen Ländern übernommen", sagt Mike Read, Managing Director Europe bei comScore. Während Facebook immer weiter an Beliebtheit gewinnt, brechen bei der ehemaligen Networking-Nummer-eins MySpace die Besucherzahlen ein und wichtige Führungskräfte verlassen inzwischen das Unternehmen. Betrachtet man den Traffic auf der Seite, ist MySpace nur noch halb so groß wie sein Hauptkonkurrent. Im vergangenen Jahr habe Facebook in nahezu allen Märkten die Top-Position in seinem Segment übernommen, so Read weiter. (pte)