Explosiv: NTT DoCoMo ruft 1,3 Millionen Handy-Akkus zurück

08.12.2006
Der größte japanische Netzbetreiber NTT DoCoMo muss 1,3 Millionen Handy-Akkus zurückrufen. Die von Sanyo produzierten Bauteile können in Folge einer Beschädigung der Isolationsschicht zwischen den Elektroden beim Ladevorgang explodieren. Die Kosten belaufen sich auf 8,5 Millionen Euro.

Der japanische Netzbetreiber NTT DoCoMo teilte am Donnerstag mit, dass man 1,3 Millionen schadhafte Akkus zurückrufen werde. Hergestellt wurden die Batterien von Sanyo, zum Einsatz kommen sie in den Mitsubishi-Modellen D902i, D902iS und D903iS. Wie Sanyo mitteilte, könne es in seltenen Fällen vorkommen, dass bereits ein Sturz des Handys die Isolationsschicht zwischen den Elektroden beschädigt. Die betroffenen Akkus können dann während des Ladevorgangs explodieren, 18 konkrete Fälle von schadhaften Akkus sind DoCoMo bereits bekannt. Umgerechnet 8,5 Millionen Euro wird Japans größtem Netzbetreiber die Rückrufaktion kosten.

DoCoMo/Sanyo sind mit dem Problem nicht alleine: Nokias explosive Akkus von 2004 gingen wie ein Lauffeuer durch die Presse. Doch traf Nokia seinerzeit keine Schuld: bei den brandgefährlichen Batterien, die in bestätigten Fällen eine Hosentasche und ein Ohr in Mitleidenschaft zogen, waren nachgebaute Modelle von Billigherstellern im Einsatz. Nokia druckt mittlerweile ein Hologramm auf seine Energieträger, das die Echtheit und Unbedenklichkeit der Bauteile garantiert. Erst vor kurzem gerieten vor allem Notebook-Akkus in den Fokus der internationalen Berichterstattung: bei Dell, Apple und IBM/Lenovo laufen derzeit die Rückrufaktionen für tragbare PCs mit Sony-Akkus.

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