Global Economic Symposium

Experten warnen vor wachsender Internetkriminalität

28.09.2010
Internetkriminalität wird nach Ansicht von Experten immer mehr zu einer Bedrohung für die Geschäftsmodelle von Unternehmen.

Fachleute forderten am Dienstag in Istanbul auf dem dritten Global Economic Symposium deswegen mehr internationale Zusammenarbeit. Verbrechen, die mit dem oder im Netz verübt werden, seien der am schnellsten zunehmende Bereich der grenzüberschreitenden organisierten Kriminalität. Nach letzten Schätzungen beliefen sich die jährlichen Verluste allein für Wirtschaftsunternehmen inzwischen auf 750 Milliarden Euro.

Der Direktor der Polizeiorganisation Europol, Robert Wainwright, forderte die Gründung eines Europäischen Zentrums gegen Internetkriminalität. Sicherheitsbehörden und Regierung reagierten zu langsam auf neue Bedrohungen. Nötig sei eine Zentralstelle, die die Zusammenarbeit koordiniere und bei der Bürger Verbrechensfälle melden könnten.

Mikko Hyppönen, Chefentwickler des Sicherheitsunternehmens F- Secure, sprach sich für die Gründung einer internationalen Polizeiorganisation aus. "Internetpol" solle die Online-Version von Interpol werden. "Wenn man keine Abstimmung zwischen Privatwirtschaft und dem staatlichen Sektor hinbekommt, wird man am Ende verloren sein", sagte der britische Journalist Misha Glenny.

Auf dem dritten Global Economic Symposium, das vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) mitorganisiert wurde, beraten bis Mittwoch 500 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über globale Herausforderungen. Dazu gehören die Folgen der Wirtschaftskrise, Klimawandel und Veränderungen in der Gesellschaft. Am Mittwoch soll eine Bilanz der Beratungen gezogen werden. (dpa/tc)