Experten erwarten schwächeres Ergebnis

Experten erwarten schwächeres Ergebnis Analystenberichte lassen Dell-Aktie abrutschen

19.02.1999
MÜNCHEN (CW) - Die Aktie des PC-Direktvertreibers Dell sackte vergangenen Freitag um zwölf Prozent auf einen Stand von 89,875 Dollar. Finanzanalysten hatten zuvor berichtet, die Geschäftsergebnisse des texanischen Herstellers fielen möglicherweise niedriger als erwartet aus. In der Folge büßten auch die Notierungen anderer IT-Unternehmen wie Intel oder IBM an Wert ein.

Auslöser der jüngsten Kursbewegungen waren in erster Linie die Berichte zweier Finanzexperten, Robert Stephens von Banc Boston und Smith Barney von Salomon. Den Analysten zufolge kopieren die Konkurrenten Dells mit Erfolg das erfolgreiche Geschäftsmodell der Texaner. Herstellern wie IBM, Compaq und Hewlett-Packard sei es außerdem gelungen, ihre Komponentenkosten zu senken und damit einen Preisdruck auszulösen.

Die Finanzexperten revidierten ihre für Dell erstellte Umsatz- prognose für das vierte Quartal von 5,5 auf 5,2 Milliarden Dollar. Der von First Call erwartete Gewinn pro Aktie von 0,31 Dollar könne zwar gehalten werden. Dell würde diese Marge aber nur durch Kosteneinsparungen erreichen.

Wie das "Wall Street Journal" berichtet, haben Führungskräfte Dells im Januar Aktien im Wert von insgesamt 71 Millionen Dollar verkauft. Nach Darstellung einer Unternehmenssprecherin handelte es sich dabei um in der Branche übliche Verkäufe, da die Manager ihre Vergütungen zum Teil in Form von Aktien erhielten.

Dell Computer meldete unterdessen den größten Internet- Auftragseingang der Firmengeschichte: Der Finanzdienstleister Norwest Mortgage, eine Tochter der Wells Fargo Bank, bestellte 4500 "Latitude"-Notebooks für seine Außendienstmitarbeiter.