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Experten: E-Mail-Viren sterben langsam aus

29.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auf der Konferenz Infosecurity Europe in London kamen versammelte Experten einhellig zu dem Schluss, dass Viren, die per E-Mail verbreitet werden, im Aussterben sind. Für die PC-Anwender sei dies aber kein Grund zum Aufatmen, da Spyware sich anschicke, die Lücke zu füllen.

Nach Angaben von Dan Hubbard, Senior Director der Websense Security Labs, nimmt die Zahl der E-Mail-gebundenen Viren ab und wird dies auch weiterhin tun. David Perry, Global Director of Education beim Antivirus-Softwareanbieter Trend Micro, ergänzte, solche Dinge hätten ihre Äras und das Zeitalter der Mail-Viren gehe nun zu Ende.

Larry Bridwell, Content Security Manager bei ISCA Labs, erläutert: "Man kann mit E-Mail nur bestimmte Dinge machen. Wer damit Straftaten begehen will, steht nun vor dem Problem, dass wir [die Sicherheitsanbieter] wissen wie Mail funktioniert und wir wissen, wie wir das stoppen können."

Bridwell warnte gleichzeitig, die nächste Welle Malware werde aber ganz sicher heranrollen. Sein Kollege Pete Simpson, ThreatLab Manager von Clearswift, glaubt auch schon zu wissen, um was es sich handelt: "Spyware ist definitiv das Thema bei dieser Veranstaltung", erklärte der Experte. Allerdings ist Simpson sich noch nicht sicher, dass sich das Problem mit Mail-Viren erledigt hat. "Schwer zu sagen, ob wir uns da nicht gerade einlullenlassen", meinte er. "Es gibt aber sicher einen Rückgang bei den Massenangriffen."

Bridwell erwartet ebenfalls, dass es immer irgendwelche Hacker geben wird, die "die Kunst" lebendig halten wollen. "Solange irgendwelche Jungendlichen Graffiti auf die Londoner U-Bahn sprühen, wird es auch Leute geben, die versuchen werden, Mail-Viren in Umlauf zu bringen." (tc)