Experte: DVB-H könnte sofort auf Sendung gehen

23.11.2007

Leider gibt es aber verschiedene Standards für die Verschlüsselung. Die eine Option basiert auf den vom Bezahlfernsehen bekannten Lösungen des Conditional Access und ist ab einem bestimmten Level herstellerabhängig. Diese Option wird in Italien eingesetzt und dafür gibt es hauptsächlich Endgeräte von Samsung und LG.

Die zweite, von den meisten europäischen Mobilfunkunternehmen bevorzugte Option basiert auf der Nutzung der SIM-Karte für die Entschlüsselung. Diese Lösung wird neben Samsung und LG auch von Nokia und weiteren Herstellern unterstützt. Leider gibt es bei dieser ?Smartcard Profile? genannten Lösung immer noch keinen stabilen Standard. Trotzdem planen die Hersteller, bis zum Sommer 2008 entsprechende kommerzielle Endgeräte anzubieten.

Wozu denn Verschlüsselung? Meinen Fernseher kann ich doch auch einfach einschalten und losschauen.

Das ist eine Frage des Geschäftsmodells. Weil anfangs die Werbeeinnahmen wegen der kleinen Nutzerzahlen nur gering sein werden, geht man davon aus, dass der Nutzer ein Zugangsentgelt für DVB-H bezahlt. Genauso wie man den Kabelnetzbetreiber fürs Kabelfernsehen bezahlt. Da bei DVB-H das Signal über die Luft ausgestrahlt wird, sichert die Verschlüsselung, dass nur diejenigen es empfangen können, die dafür bezahlt haben.

Allerdings werden wohl in Deutschland die öffentlich-rechtlichen Programme unverschlüsselt ausgestrahlt werden, so dass jeder sie auf seinem TV-Handy empfangen kann.

Womit soll denn das Geld verdient werden bei DVB-H?

Zunächst einmal über das Zugangsentgelt. Mit fortschreitender Nutzerzahl werden aber auch die Werbeeinnahmen steigen. Zusätzlich bietet die Konvergenz von Fernsehen und Mobilfunk viele Möglichkeiten für neue interaktive Dienste und Geschäftsmodelle.