Experte: DVB-H könnte sofort auf Sendung gehen

23.11.2007

Der kommt gut voran, allerdings gibt es bisher erst einige kommerzielle Angebote. Weltweit wurde DVB-H in mehr als 70 Feldversuchen getestet, mehr als jede andere Technologie für Handy-TV. In Italien sehen schon über 750.000 Kunden von 3 Italy regelmäßig Fernsehen per DVB-H auf ihrem Handy. Auch Vodafone und TIM bieten ihren italienischen Kunden mobiles Fernsehen an. In Finnland gibt es ebenfalls Fernsehen per DVB-H. Das kann man bis jetzt noch kostenlos sehen, aber demnächst werden die Inhalte nur noch verschlüsselt und gegen Bezahlung angeboten.

In Südafrika und einigen afrikanischen Nachbarstaaten bietet Naspers kommerzielle DVB-H Dienste an. Darüber hinaus gibt es Angebote in Vietnam und Indien. Selbst aus Uruguay haben wir vernommen, dass man sich für DVB-H entschieden hat. In der Schweiz wurde die Lizenzvergabe beendet und man will zur Fußball-Europameisterschaft im Sommer 2008 mobiles Fernsehen über DVB-H anbieten. Ebenso in Österreich, wo die Ausschreibung noch läuft. Frankreich plant entsprechende Dienste für Ende 2008. In Spanien verzögert sich die Lizenzvergabe leider durch bevorstehende Wahlen.

Und wann können wir in Deutschland endlich DVB-H sehen?

In Deutschland wurden erste Lizenzentscheidungen im Oktober 2007 getroffen. Die Funklizenz für den Betrieb des Netzes ging an T-Systems Media&Broadcast und die Plattformlizenz soll an die Firma Mobile 3.0 vergeben werden. Das ist ein Joint Venture, bestehend aus den Firmen Mobiles Fernsehen Deutschland und Neva Media, des ehemaligen Pixelpark-Chefs Paulus Neef.

Mobiles Fernsehen Deutschland bietet in Deutschland bereits den DMB-basierten Dienst Watcha an und hat jetzt als starken Eigentümer das multinationale Medienunternehmen Naspers aus Südafrika bekommen, das bereits kommerzielle DVB-H basierte Dienste in Südafrika und deren Nachbarn betreibt. Bei Neva Media sind die Verlage Burda und Holtzbrinck beteiligt.