Dell, Fujitsu, HP und IBM

Expansion in die Private Cloud

22.11.2012
Von Tobias Wendehost

IBM als Komplett- und Teilanbieter

IBM setzt bei seiner Strategie wie alle vorgestellten Hersteller auf modulare Lösungen. Der Kunde kann sich bei der Zusammenstellung der Hard- sowie Softwarekomponenten zwischen einem Gesamtpaket oder Teillösungen entscheiden. "Wir bieten alle Produkte samt Beratung für den Aufbau einer Private Cloud an. Der Kunde kann eigene Hardware nutzen und wir liefern zum Beispiel die nötige Virtualisierungssoftware", beschreibt Kurt Rindle, Global Solution Executive bei IBM die Strategie von Big Blue. In den IBM SmartCloud Foundation Products sind alle vorhandenen Services gelistet. Dazu gehören neben der Beratung, integrierte Systeme, Middleware für virtuelle Umgebungen, virtuelle Infrastrukturen, Hardware und Sicherheitspakete.

Verschiedene vorkonfigurierte Plattformen inklusive System-Management-Tool bietet IBM in der BladeCenter Foundation for Cloud (BCFC) an. Die Produktpalette erstreckt sich von Systemen mit x86-Architektur von Intel bis zu Servern mit Power7-Prozessoren von IBM. Ein Angebot aus der Box hat der Konzern aktuell mit PureSystems auf den Markt gebracht, das Server mit x86- oder Power7-Chip, Speicher und Netzwerkkomponenten vereint. Interessant an dem System ist ein vorinstallierter Satz an Softwaremustern, so dass sich Anwender bei Bedarf eine vorlizensierte Anwendung ohne großen Aufwand installieren können. Bei den Virtualisierungsplattformen besteht die Wahl zwischen Hyper-V, vSphere oder der Hypervisor-Variante von IBM (WebSphere Process Server Hypervisor Edition). Der Lebenszyklus der Server lässt sich etwa mit dem hauseigenen Tivoli Provisioning Manager verwalten.

Mit einem Portfolio von über 100 Komponenten liegt der strategische Schwerpunkt von IBM derzeit noch im Geschäft mit der Private und Managed Private Cloud. Allerdings soll sich das in den nächsten Jahren ändern: "Wir sehen beim Cloud Computing die Tendenz zu ausgelagerten Cloud-Angeboten. Ich denke, dass in zwei, drei Jahren das Thema Public Cloud und industriespezifische Lösungen zunehmen werden", so Rindle mit Blick auf die Zukunft. Mit dem Ausbau der eigenen Hard- und Softwaresparte in der Wolke bringt sich der Konzern schon einmal in Stellung. Der große Vorteil von IBM ist das Komplettpaket aus den eigenen Entwicklungslaboren. Zwar will IBM seinen Kunden offiziell die größtmögliche Wahlfreiheit geben, wofür die breite Palette innerhalb der SmartCloud Foundation Products spricht. Letztlich ist man aber daran interessiert die eigenen Lösungen zu verkaufen. Wie bei HP ist der Kunde auf die Beratungsleistungen des Unternehmens angewiesen. Für IBM sprechen die ohnehin starke Präsenz in den weltweiten Data Centers, der frühe Markteintritt, eine solide Cloud-Strategie und ein Paket an hauseigenen Tools.