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Ex-Siemens-Chef Pierer im Visier interner Ermittler

01.10.2007
Der langjährige Siemens-Chef Heinrich von Pierer könnte einem Medienbericht zufolge im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal ins Visier der internen Ermittler geraten.

In der Aufsichtsratssitzung des Unternehmens sei darauf gedrängt worden, zu untersuchen, ob die frühere Führung beim Börsengang an die New Yorker Börse 2001 womöglich ihre Sorgfaltspflichten verletzte, berichtete das Magazin "Spiegel". Zugleich solle die in den USA verpflichtete Anwaltsfirma Debevoise & Plimpton prüfen, ob Pierer und seine Kollegen damals genug unternommen haben, um schwarze Kassen zu eliminieren. Ein Siemens-Sprecher wollte sich am Samstag in München nicht dazu äußern.

Der neue Siemens-Vorstandschef Peter Löscher wirbt nach dem Wirbel um Siemens in den vergangenen Monaten zurzeit in Gesprächen mit Investoren für sein Unternehmen. Dabei gehe es aber nicht um eine geplante Umstrukturierung des Konzerns, sagte der Siemens-Sprecher. "Das sind ganz normale Investorengespräche, wie es sie in jedem Jahr gibt."

Die "Wirtschaftswoche" hatte die Gespräche mit einem geplanten Konzernumbau in Zusammenhang gebracht. Löscher wolle so schnell wie möglich Beteiligungen abstoßen, die der Konzern nicht mehr zum Kerngeschäft zähle, berichtete das Magazin. Auf dem Prüfstand stünden unter anderem Osram, das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks sowie Bosch Siemens Hausgeräte, heißt es in dem Bericht. Die Trennung von allen Randgeschäften könne Siemens einen zweistelligen Milliardenbetrag einbringen. (dpa/tc)