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Ex-Sema-Chef Bonelli soll Bull retten

03.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Vorstand des angeschlagenen französischen IT-Konzerns Groupe Bull hat am Sonntag den 62-jährigen Branchenveteranen Pierre Bonelli zum neuen Chairman und CEO (Chief Executive Officer) berufen. Dieser war zuletzt Chef des britisch-französischen Servicekonzerns Sema Group, der Anfang des Jahres für knapp fünf Milliarden Dollar von Schlumberger geschluckt wurde (Computerwoche online berichtete). Bonelli beerbt den zurückgetretenen Guy de Panafieu und hat nun erst einmal einige Monate Zeit, die Zukunft von Bull zu ordnen. "Ich bin vor allem als Berater an Bord gekommen", erklärte Bonelli in einem Interview. Er werde strategische Optionen für das Unternehmen untersuchen und diese im kommenden Frühjahr den Aktionären vorstellen.

Zu den Eignern von Bull zählen unter anderem der französische Staat, France Télécom, NEC und Motorola, die alle ihre Unterstützung für Bonelli bekundet haben. "Die Hypothese heißt: Es gibt eine Zukunft für Bull", erklärte der Manager. "Dies muss aber durch Analyse bestätigt werden." Seine Aufgabe werde er umgehend beginnen und vorerst keine weiteren Bull-Aktiva veräußern. Der Verkauf von Teilen des Europageschäfts der Service-Tochter Integris an Steria sei aber bereits unterzeichnet und nicht mehr aufzuhalten. (tc)