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Ex-Nokia-Chef: Mobilfunk-Geschäft vor großem Wandel

06.06.2006
Die Mobilfunk-Branche steuert nach Ansicht des langjährigen Nokia-Chefs Jorma Ollila angesichts des Wandels durch das Internet in eine ungewisse Zukunft.

"Die Konvergenz wird zu vielen neuen Anwendungen wie Musik, E-Mail, Spiele in den Handys führen. Das wissen wir. Aber wir wissen noch nicht, wie das Geschäftsmodell später aussehen wird", sagte der nach 14 Jahren gerade ausgeschiedene Ollila dem "Handelsblatt".

Nokia müsse sich der Herausforderung stellen und die Geschäftsfelder verbreitern, sagte Ollila. "Wir können uns nicht mehr ausschließlich auf mobile Kommunikatio fixieren." Allerdings müsse der Konzern aufpassen, sich nicht zu weit von seinem eigentlichen Kernbereich wegzubewegen.

Vor großen Herausforderungen sieht Ollila angesichts dieser Entwicklung auch klassische Medien wie Fernsehen und Radio. Diese gerieten durch das Internet weiter unter Druck und müssten sich verstärkt nach Kooperationspartnern umschauen, um ihre Inhalte zu vertreiben. "Die traditionellen Sender, die an den bisherigen Vertriebsformen festhalten, werden ins Hintertreffen geraten", sagte Ollila.

Der Manager, der Nokia zum weltgrößten Handy-Hersteller gemacht hatte, übernahm zum 1. Juni den Vorsitz im Aufsichtsrat. Sein Nachfolger an der Konzernspitze, Olli-Pekka Kallasvuo, kündigte bereits an, das Unternehmen angesichts der neuen Herausforderungen möglicherweise auch mit Zukäufen und Kooperationen zu stärken. (dpa/tc)