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Ex-Bertelsmänner fordern drei Milliarden Dollar Entschädigung

27.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Medienkonzern Bertelsmann muss sich derzeit vor einem kalifornischen Bundesgericht mit einer milliardenschweren Forderung herumschlagen: Wie das "Wall Street Journal" berichtet, behaupten die Ex-Manager Jan Henric Büttner und Andreas von Blottnitz, das Gütersloher Unternehmen habe ihnen Anteile an AOL Europe vertraglich zugesichert. Nachdem dies nicht geschehen sei und Bertelsmann im Jahr 2000 bei dem Verkauf seiner Beteiligung an dem Joint-Venture mit AOL 6,75 Milliarden Dollar erlöst hatte, verlangen die beiden ehemaligen Berater nun drei Milliarden Dollar Entschädigung. 2001, zu Beginn ihrer Klage, war sogar von fünf Milliarden Dollar die Rede.

Buettner und von Blottnitz behaupten, für ihr Engagment beim Aufbau von AOL Europe habe ihnen Ex-Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff 1994 als Entlohnung eine Minderheitsbeteiligung versprochen. Diese Vereinbarung sei aber beim Verkauf der Anteile nicht eingehalten worden. Bertelsmann und Middelhoff selbst sind der Auffassung, es gehe in dem besagten Vertrag um "unternehmerische Beteiligung" in Form einer Gewinnbeteiligung, nicht aber um die Zuteilung von Anteilen. Schließlich sei Bertelsmann keine Aktiengesellschaft sondern ein privates Unternehmen. (mb)