Ex-Ashton-Tate-Entwickler mit Netzwerk-dBase-Version:Datenbank für 80386-Rechnersysteme

10.10.1986

INCLINE VILLAGE (CWN) - Wayne Ratliff, seinerzeit Entwickler des ersten dBase-II-Datenbankprogramms, will eigenen Angaben zufolge in Kürze mit einem ähnlichen Paket aufwarten, daß auch auf dem neuen Intel-Prozessor nutzbar sein soll.

Nachdem Ashton-Tate an Ratliff sechs Millionen Dollar für die Nutzungsrechte des mittlerweile weitverbreiteten Datenbankprogramms zahlte, hatte der Programm-Autor wieder freie Hand. Das neue Paket, das den internen Decknamen Emerald Bay trägt, wird nach Ratliffs Worten sowohl unter den derzeitigen DOS-Versionen als auch unter Unix und unter allen neuen Betriebssystemen lauffähig sein. Der dBase-Entwickler fungiert jetzt als Wissenschaftler bei Migent Inc., die auch zu einem späteren Zeipunkt Emerald Bay vermarkten wird. Migent-Geschäftsführer Carl Gritzmaker sagte gegenüber der Computerworld, daß erste Beta-Testversionen nicht vor Januar des kommenden Jahres in den Markt gehen werden.

Der Anwender soll mit diesem Programmpaket auch Daten aus 1-2-3, SQL, dBase II und III sowie dBase III Plus weiterverarbeiten können, hieß es aus Incline Village. Anleihen und Ideen hat Ratliff nach eigenen Worten "hauptsächlich aus dem Mainframe-Bereich" übernommen und diese versucht, so weit als möglich auf die 80286- und 80386-Struktur entsprechend zu übertragen. Kompatibilität herrsche jedoch auch nach unten hin, wo Prozessoren des Typs 8088 verwendet werden, womit auch IBM-PC-XT-User dieses Paket verwenden können. Einschneidende Besonderheit im Gegensatz zu Paketen wie dBase: Emerald Bay soll auch im Rahmen eines Netzwerks nutzbar sein, also Multiuser-fähige Eigenschaften aufweisen.

Den voraussichtlichen Preis, den US-Anwender für die endgültige Fassung von Emerald Bay zu zahlen haben, gibt Ratliff mit "rund 700 Dollar" an, wobei nachträglich verschiedene Features hardwareseits in den Rechnern verwendet werden können, die im Netzwerkbetrieb als Schnittstelle zwischen Anwendungsprogramm und Unix dienen.