Zwei Tote, mindestens acht Verletzte:

Ex-Angestellter läuft Amok in IBM-Building

11.06.1982

Der 38jährige Amokläufer Edward Thomas Mann war mit zwei Gewehren, einer Schrotflinte und einer Pistole bewaffnet, als er mit seinem braunen Lincoln - Continental eine Laderampe an der Rückseite des Gebäudes emporpreschte, zwei Glastüren durchbrach und in die Lobby im ersten Stock stürmte. Zu der Zeit arbeiteten rund 750 Büroangestellte in dem Gebäude.

Wie die IBM-Sprecherin Susan Garvey erklärte, löste irgendjemand Feueralarm aus, so daß das Haus in kürzester Zeit geräumt war. Sie selbst habe das Haus gerade durch den Haupteingang verlassen, als Mann es stürmte.

Getötet wurden bei dem Zwischenfall der 40jährige Programmanalytiker Hung Phi Nguyen und der 56jährige Industriekaufmann Larry L. Thompson, berichtet die COMPUTERWORLD. IBM verweigerte nach Mitteilung der COMPUTERWORLD eine Aussage darüber, ob hauseigene Sicherheitskrafte präsent gewesen seien, und wo diese sich während des Massakers befunden hätten.

Mann, der zwölf Jahre dem Unternehmen angehört hatte, arbeitete als Marketing-Repräsentant, bevor er vor zwei Jahren aus der IBM ausschied.

Im Jahre 1977 hat Mann eine Klage gegen die IBM wegen Diskriminierungen vor dem Washingtoner Büro für Menschenrechte eingereicht. Diese Klage sei später abgelehnt worden. Befragt nach dem Fall, bestätigte ein IBM-Sprecher dieses private Klagebegehren und die Ablehnung. Es seien keine weiteren gerichtlichen Schritte des Amokläufers gegen die IBM bekannt.

IBM lehnt es grundsätzlich ab, über medizinische oder finanzielle Beratungen, die Mitarbeiter in speziellen Fällen erhalten, in der Öffentlichkeit Aussagen zu machen. Auch in

diesem Falle schwieg das Unternehmen ebenso wie über die Frage ob Mann mit der "Black Workers Alliance" in Kontakt gewesen sei.

Der Amokläufer wartet derzeit auf seinen Prozeß.