Eventuell Boersengang wegen Kapitalmangel Einstieg in den Consumer-Markt sorgt bei Spea fuer rote Zahlen

06.05.1994

MUENCHEN (CW) - Ein gewaltiges Umsatzplus kann die Spea Software AG im Geschaeftsjahr 1993 verbuchen. Allerdings fuehrte der Einstieg in den Massenmarkt zu Verlusten. Im naechsten Jahr will das Starnberger Unternehmen ueber den Boersengang entscheiden.

Um 41,8 Prozent auf 112,2 Millionen Mark stieg der Umsatz der Spea AG im Geschaeftsjahr 1993. Trotzdem musste der Grafikspezialist einen Verlust von 2,9 Millionen Mark hinnehmen. Vorstandsvorsitzender Hans-Christoph Wolf macht die Investitionen fuer den Einstieg in den Comsumer-Markt fuer die roten Zahlen verantwortlich.

Im Geschaeftsjahr 1992 betrug der Verlust rund 2,8 Millionen Mark. In diesem Jahr hatte Spea den amerikanischen Grafikkartenhersteller Video Seven gekauft. Inzwischen erzielen die Starnberger rund 85 Prozent ihres Umsatzes mit den gleichnamigen Produkten. Spea hat keines der Erzeugnisse von Video Seven uebernommen, sondern nutzt nur den Namen und die Vertriebskanaele. Fuer 1994 rechnet das Unternehmen mit einer Umsatzsteigerung zwischen 40 und 50 Prozent und einem profitablen Ergebnis.

Das Grundkapital ist auf 5,89 Millionen Mark erhoeht und ein genehmigtes Kapital von 2,94 Millionen Mark geschaffen worden. Ein Teil des Grundkapitals wird derzeit durch eine ausserboersliche Aktienplazierung in den USA und Europa fuer etwa zehn Millionen Dollar angeboten.

Der Gang zur Boerse erfolgt fruehestens 1995

Bereits 1992 hatte Spea Plaene, an die Boerse zu gehen. Damals rieten Banken ab, da einige Neuemissionen im High-Tech-Bereich erfolglos waren. Um das Wachstum laengerfristig zu finanzieren, erwaegt das Unternehmen fuer naechstes Jahr den Gang zur Boerse. Dabei zieht Wolf auch die US-Boerse in Erwaegung, da dort junge High-Tech- Unternehmen besser bewertet wuerden als in Deutschland. Momentan besitzen der Spea-Gruender Ulrich Seng und die Mitarbeiter 44 Prozent des Unternehmens. 56 Prozent halten Venture-Capital- Gesellschaften.