Das Projekt soll bis Mitte 1990 über die Bühne gehen

European Space Agency erteilt X.25-Netz-Auftag an Dornier

09.02.1990

PARIS/FRIEDRICHSHAFEN (CW) - Die Dornier GmbH installiert ein weltweites X.25-Netz. Den Auftrag dazu erhielt die Daimler Benz-Tochtergesellschaft von der europäischen Raumfahrtbehörde ESA in Paris. Neben Dornier ist die Controlware GmbH aus Dietzenbach als Subcontractor am Projekt beteiligt.

Den Zuschlag zur Errichtung des weltweit ausgelegten ESA-Kommunikationsnetzes - Kurzbezeichnung "Esapac" - hatten die Friedrichshafener Ende 1989 erhalten. Sie setzten sich damit gegen internationale Konkurrenz durch und zogen den Auftrag in Höhe von rund zwei Millionen Mark an Land.

Über das Datennetz Esapac sollen künftig die ESA-internen Daten übermittelt und Partner wie zum Beispiel Messerschmitt-Bölkow-Blohm, Dornier oder die Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt, mit der Behörde verbunden werden. Angaben der Daimler-Tochter zufolge erteilte die ESA den Netzauftrag, um im Hinblick auf die großen Raumfahrtprogramme der 90er Jahre Hermes, Columbus und Ariane 5 eine zuverlässige Kommunikation sowohl bei der technischen Realisierung der Projekte als auch der administrativen Abwicklung gewährleisten zu können.

Die Dornier GmbH, die die X.25-Leitungen bei den nationalen Carriern anmietet, wird zunächst Standorte in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien, Belgien, Österreich, Französisch Guyana, den USA und Japan über das Netz verbinden. Die Hauptnetzknoten werden dabei in den großen ESA-Dienststellen, wie zum Beispiel Paris oder Darmstadt installiert. Die Implementierung der Netzknoten des amerikanischen Herstellers Use Networks hat die Controlware übernommen. Gemeinsam mit Use und Dornier hat das Unternehmen auch das Netzmanagement für Esapac entwickelt.

Darüber hinaus ist geplant, zusätzlich den Übergang zu 13 öffentlichen und privaten Netzen sicherstellen, wodurch auch ein Zugriff auf Datenbanken öffentlicher und wissenschaftlicher Einrichtungen möglich ist. Das Netz arbeitet mit der Paketvermittlungstechnik bei einer Übertragungsrate von 64 Kilobit pro Sekunde, die später in Teilstrecken auf zwei Megabit erhöht werden soll. Die Nutzer können sich entweder direkt über eine X.25-Schnittstelle oder mit speziellen Netz-Zugangsports (PADs) an das neue System anschließen. +