Studie: Früheinsteiger sichern sich wichtige Wettbewerbsvorteile

Europas Handel hält sich im Web zurück

11.09.1998

Der europäische Online-Umsatz wird 1998 laut Forrester nur drei Prozent des US-Volumens erreichen. Bis zum Jahre 2001 rechnen die Auguren mit einem Anstieg auf 26 Prozent des amerikanischen Umsatzes oder 4,6 Milliarden Dollar. Auch dann noch werden die US-Unternehmen mit 17,4 Milliarden Dollar uneinholbar vorne liegen.

Derartige Prognosen verleiden den führenden europäischen Handelsunternehmen offensichtlich die Lust am Online-Geschäft. Die im Verhältnis zu den USA geringe Zahl von Online-Nutzern, die Angst vor Implementierungsfehlern sowie Befürchtungen, traditionelle Handelskanäle und -partner zu verstimmen, tun ein übriges.

Dennoch mahnt Forrester zur Eile: Wer jetzt nicht einsteige, der verliere Wettbewerbsvorteile. "Viele Firmen, die mit ihrem Engagement erst jetzt anfangen, können sich nicht mehr im gleichen Maße Fehler erlauben wie die Frühstarter. Außerdem werden viele, die zu spät einsteigen, den bisherigen Rückstand nicht mehr aufholen können", prophezeit Senior Analyst Cliff Condon.

Früheinsteiger etablierten ihre Marktpräsenz und bildeten strategische Partnerschaften mit vielbesuchten Web-Adressen, so For- rester. Sie hätten zudem Zeit, ihre Warenwirtschaftssysteme sowie notwendige komplexe Logistiknetze aufzubauen und zu testen. Zeitmangel bei der Aneignung entsprechender Kenntnisse zur Vermeidung von Anfängerfehlern verringere dagegen die Erfolgsaussichten.