Mit Centuri 21 zum E-Government

Europas erste E-Citizens wohnen demnächst in Großbritannien

05.01.2001
BRÜSSEL (CW) - Die erste Phase von Centuri 21, einer von der Europäischen Kommission unterstützten Initiative, ist abgeschlossen. Geschaffen wurde ein "Community Empowerment Forum", das es den Bürgern künftig ermöglicht, über Internet, Telefon, interaktives Fernsehen und Mobilfunk mit ihren lokalen Verwaltungsbehörden zu kommunizieren.

Das EU-Projekt Centuri 21 hat ein Volumen von fünf Millionen Pfund, begann im Januar 2000 und soll im Juni 2002 abgeschlossen sein. Gemeinsam wollen dabei öffentlicher und privater Sektor lokale und regionale Behördendienste online anbieten.

Zu den über Centuri 21 verfügbaren Diensten gehören etwa die Online-Stimmabgabe (E-Demokratie) oder Online-Dienste, mit denen die soziale Ausgrenzung bekämpft wird, und der Zugang zu Informationsbibliotheken. Letztlich versuchen die Teilnehmer am Centuri-Projekt, dem Bürger Informationen leicht zugänglich und interaktiv anzubieten. So könnten etwa künftig im Falle eines Umzuges die zahlreichen Behördengänge entfallen und mit einer einzigen Transaktion von der Anmeldung bis hin zur Müllabfuhr alle Verwaltungsakte geregelt werden.

Zu den lokalen Behörden, die an dem zweieinhalbjährigen Projekt teilnehmen, zählen West Sussex und Devon (Großbritannien), Limerick (Irland), Hameenlinna (Finnland), Debrecen (Ungarn), Veneto (Italien) und West-Schweden. Auf Seiten der Industrie sind unter anderem Marconi, Oracle sowie BT und die europäischen Netzbetreiber Telecom Italia, Telia und Matav mit im Boot.

Nach den jetzt abgeschlossenen Voruntersuchungen ist eine erste Realisierung in Devon und West Sussex ins Auge gefasst: Bei "Service Careers Support Direct" (Pflegedienst) handelt es sich um eine Reihe interaktiver Services für das Personal im Bereich des häuslichen Pflegedienstes für ältere Menschen.

Zu den weiteren vorgeschlagenen und regional vorgesehenen Initiativen gehören die Online-Buchung für Touristen in Venedig, ein lokaler E-Commerce-Markt in Finnland sowie die Möglichkeit, mit der Planungsbehörde in Limerick online zu kommunizieren. Diese Applikationen ergänzen in allen Regionen Anwendungen wie einen Veranstaltungskalender, die Möglichkeit, Formulare der lokalen Behörden auf elektronischem Weg auszufüllen, und eine Informationsdatenbank.