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Europäische IT-Investitionen stärken die heimische Wirtschaft

13.03.2007
Laut KPMG sehen die Anwender Qualitätsvorteile bei einheimischen Serviceanbietern.

Gute Aussichten für die europäische IT-Branche: Einer Umfrage von KPMG zufolge plant jedes zweite Unternehmen auf dem alten Kontinent, seine IT-Ausgaben in den kommenden zwei Jahren verstärkt einheimischen Serviceanbietern zukommen zu lassen. Im vergangenen Jahr hatte nur ein Drittel ähnliche Absichten geäußert.

Für die Studie "Competing on Strenghts" befragte KPMG eigenen Angaben zufolge mehr als 100 IT-Verantwortliche in über 20 europäischen Ländern. Zwei Drittel der teilnehmenden Unternehmen erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 500 Millionen Euro, 45 Prozent sogar über eine Milliarde.

Hinsichtlich Kundennähe, Qualität, Service und Leistungsfähigkeit der Produkte hätten die europäischen IT-Unternehmen gegenüber der asiatischen Konkurrenz die Nase vorn, so die mehrheitliche Ansicht der Befragten. 42 Prozent merkten an, dass sich die Europäer im Vergleich zum Vorjahr technisch verbessert hätten, und etwa zwei Fünftel lobten sie dafür, dass sie ihr Angebot besser auf die regionalen Kundenbedürfnisse abstellen würden.

Zudem berichteten 29 Prozent von enttäuschenden Erfahrungen mit asiatischen Dienstleistern. Offenbar machen immer mehr Unternehmen die Erfahrung, dass eine Auslagerung von IT-Services ins Ausland zwei Seiten hat: Die erzielten Einsparungen werden bisweilen durch Koordinierungsprobleme zunichte gemacht, so KPMG. Zudem sei der Aufwand im Beschwerdefall höher als bei einem europäischen Dienstleister.

Bruno Wallraf, Partner und Leiter des Electronics&Software-Netzwerks von KPMG, warnt allerdings davor, sich auf solchen Lorbeeren auszuruhen: "Die europäischen IT-Dienstleister müssen in den Bereichen Innovation und Service wettbewerbsfähig bleiben." Die Leistung sei für den Kunden am Ende wichtiger als der Preis. Nachteilig für die europäische IT-Servicebranche könne sich der drohende Mangel an heimischen Fachkräften auswirken. Der Wettbewerbsvorteil, den die europäischen IT-Unternehmen "aufgrund von Qualität und technischen Spitzenleistungen" errungen hätten, hänge wesentlich davon ab, dass dieser Mangel zu behoben werde. (qua)