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Europäer holen in Sachen Internet rasant auf

29.11.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Internet-Nutzung nimmt in allen Bereichen in Europa rasant zu. Das wird aus einem Bericht der europäischen Kommission deutlich, der bei einem Treffen der Staatschefs nächste Woche in Nizza vorgelegt werden soll. Beispielsweise nutzten inzwischen 28,8 Prozent der europäischen PC-Privat-Besitzer ihren Rechner im Oktober 2000 auch für das Surfen im internet. Im März seien es nur rund 18 Prozent gewesen. Im Oktober 1999 verfügten sogar lediglich 12 Prozent über einen Internet-Anschluss.

Auch in kleinen und mittleren Unternehmen sei der Internet-Einsatz stark angestiegen. 70 Prozent der Firmen dieser Kategorie könnten nun online gehen - 40 Prozent verfügen laut dem Bericht über eine eigene Website. Die steigenden Internet-Nutzerzahlen in Europa erklärt der Bericht mit den sinkenden Anschlussgebühren. In den USA seien 40 Prozent der Privat-PCs mit dem Internet verbunden, jedoch habe Europa beim Internet-Zugang via Handy und bei der Nutzung digitaler, interaktiver TV-Dienste die Nase vorn. Der Europa-Kommissar Erkki Liikanen, zuständig für IT-Belange, fordert von den EU-Regierungen mehr Vertrauen ins Internet. Außerdem sollten sie den E-Commerce forcieren sowie die Bürger stärker motivieren, online zu gehen und ihnen die Angst vor Attacken im Internet zu nehmen. Hier sei effektiver Schutz nötig.

In Sachen Sicherheit im Internet ergab eine Studie von Andersen Consulting inzwischen, dass europäische Unternehmen wesentlich mehr an Internet-Sicherheitsbestimmungen durch die Regierungen erpicht seien als amerikanische Firmen. "US-Unternehmen haben eher Angst vor einer Überregulierung - die Europäer beklagen dagegen einen Mangel an Bestimmungen", erklärt Rosemary O´Mahoney, Direktorin der europäischen E-Commerce-Abteilung bei Andersen Consulting.