CeBIT 76: Honeywell Bull GmbH

"Europäer am Weltmarkt"

07.05.1976

HANNOVER - Einen Tag nach Eröffnung der Messe gab Honeywell Bull zwei Hardware- und Software-Erweiterungen des Systems 64 bekannt. In dieser Ankündigung steckt, nach Aussage des Herstellers, mehr als die bloße Addition zusätzlicher Zentraleinheiten. Peripheriegeräte und Software-Leistungen. Sie ist, so HB, "ein großer Schritt vorwärts in der Entwicklungsgeschichte des Systems 64".

Zwei neue Modelle

Die Neuheiten betreffen Konfigurationen, Konvertierungshilfen sowie Möglichkeiten auf dem Gebiet der Transaktionsverarbeitung und der Computer-zu-Computer-Verbindung. Zwei neue Rechner ergänzen die 74 vorgestellten Modelle 64/20 und 64/40: das Modell 64/30 (Hauptspeicher-Kapazität 64 bis 256 K) und das Modell 64/50 (Hauptspeicher-Kapazität 96 bis 384 K). Zusätzlich wird die maximale Speicherkapazität des Modells 64/40 von 256 auf 320 K erhöht. Das Modell 64/50 kann ausgestattet werden mit: zwei Magnetplatten-Prozessoren zur Steuerung von bis zu 16 systemeigenen Platteneinheiten (Gesamt-Speicherkapazität online bis zu 1,6 Milliarden Bytes) und bis zu acht systemfremden Platteneinheiten; einem oder zwei Magnetband-Prozessoren, die zusammen maximal 16 Magnetbandeinheiten steuern (jede davon mit wahlfreiem Doppelzugriff); ein oder zwei Diagnose- und Basisperipherie-Prozessoren zur Steuerung von bis zu drei zusätzlichen Basisperipherie-Geräten und bis zu 14 zusätzlichen Datenübertragungsleitungen. Was die Datenfernübertragung betrifft, so sind im Katalog der Neuankündigungen enthalten: Ein Datenerfassungssystem KDS 7255 mit Disketten, ein neues Bildschirmterminal DTU 7170 und die Einrichtung von Übertragungsverbindungen zwischen dem System 64 und dem System 61 sowie zwischen zwei Systemen 64. Sie ermöglichen den Benutzern der 64 den Einsatz des Datenbankverwaltrungssystems IDS II in Verbindung mit einem DFÜ-Netz und Online-Speicherkapazität.

61/40 mit MIACS und INGROSS

Der im Dezember vorigen Jahres angekündigte Terminalrechner 61/40 - ein speziell für den europäischen Bedarf entwickelter Kompaktcomputer - wurde in zwei Versionen vorgestellt: Als Monostation (28 KB) und zum anderen als Kommunikationssystem (36 KB, zwei Bildschirmterminals) .

Bei der Auswahl der Vorführprogramme ging es dem Hersteller primär darum, die durch das Betriebssystem GCOS geschaffene Kompatibilität zwischen der 61/40 und den übrigen Modellen des Systems 61 aufzuzeigen. So wurden auf den beiden Terminalrechnern Anwendungsprogrammteile wie MIACS (Fertigungssteuerung) und INGROSS (Rechnungswesen Handel) demonstriert die bislang zur Software-Domäne größerer HB-Rechner zählten. In der MIACS-61/40-Stücklistenverwaltung erfolgt die Erfassung der Teilestamm- und Stücklistendaten über die Diskettenstation.

Der MARK III-Informations-Service (ein Produkt der General Electric Co.) war gleichfalls am HB-Messestand in Hannover vertreten. Das weltweite EDV-Netz - es besteht aus 160 000 Kilometer Standleitungen, Überseekabeln und zwei Satelliten über dem Atlantik und über dem Pazifik - verbindet über 400 Städte der Erde mit Hochleistungs-Computerzentren in den USA. Im Rahmen der Europaorientierung auch dieses Geschäftsbereiches wurde die Errichtung eines EDV-Zentrums in Amsterdam beschlossen, das mit HB-Rechnern ausgerüstet sein wird. Die MARK III-Mannschaft zeigte Demobeispiele aus den Anwendungen Time-Sharing Service, Stapelfernverarbeitung, Datendienst, Ingenieurwesen, Mathematik, Statistik und Datenbanken. uk