Gartner

Europa hinkt den USA in Sachen Cloud hinterher

31.05.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Nach Einschätzung der Marktforschungs- und Beratungsfirma Gartner hinkt Europa den USA in puncto Cloud-Akzeptanz um mindestens zwei Jahre hinterher.

Das liege unter anderem an den großen Unterschieden zwischen den 44 Ländern auf dem Alten Kontinent, schreibt Gartner, auch wenn das Interesse an Cloud Computing in Europa groß sei. "Die Chancen für den Wert von Cloud Computing gelten überall auf der Welt - das Gleiche gilt für einige Risiken und Kosten", kommentiert Gartners Vice President Paolo Malinverno. "Allerdings haben eine Reihe von möglichen Risiken und Kosten, nämlich Sicherheit, Transparenz und Integration, in Europa eine andere Bedeutung."

Gartner hat vier dicke Hemmschuhe ausgemacht, die Cloud Computing in Europa in den kommenden Jahren ausbremsen dürften. Als da wären unterschiedliche und sich verändernde Datenschutzauflagen, komplexe unternehmensübergreifende Integration und Prozesse, die zähe Umsetzung auf EU-Ebene zentral beschlossener Richtlinien in landesspezifische Gesetzgebung sowie last, but not least der Investitionsstau aufgrund der Euro-Krise.

"Unter dem Strich ist das Interesse an Cloud in Europa genauso groß wie im Rest der Welt", ergänzt David Mitchell Smith, Vice President und Fellow bei Gartner. "Die Hindernisse werden zwar die Cloud-Verbreitung in Europa sicher bremsen, aber natürlich nicht aufhalten - die möglichen Vorteile überwiegen und das Interesse an Effizienz und Agilität ist zu groß, um sie lange aufzuhalten."