Tarife entfernungsunabhängig:

Euronet Diane offiziell in Betrieb

29.02.1980

STRASSBURG (vwd) - Die Höhe der Gebühren für das europäische Online-Informationsnetz Euronet Diane sind nicht von der Entfernung abhängig. Darauf wies der Präsident der EG-Kommission, Roy Jenkins, bei der offiziellen Inbetriebnahme des Datenübertragungsnetzes kürzlich in Strassburg hin. Für Benutzer in der Bundesrepublik Deutschland setzen sich die Tarife aus 0,50 Mark pro Minute Zugriffszeit und einer Segmentgebühr zusammen. Dazu kommt noch eine Gebühr für die abgefragte Information.

Mit Euronet Diane wird zunächst der Zugriff auf die Daten von zehn europäischen Dokumentationszentren möglich. Weitere 15 sollen innerhalb der nächsten Monate folgen. Bis Ende 1980 sollen 150 Bibliographiebasen und Datenbanken mit Informationen unter anderem aus folgenden Bereichen angeschlossen werden: Medizin, Chemie, Landwirtschaft, Umweltschutz, sozialwissenschaftliche Daten, Presse etc. Das Netz, daß zunächst nur die neun EG-Länder umfaßt, soll zunächst auf weitere europäische Länder und dann auf die USA ausgedehnt werden.

Hinsichtlich der geplanten Einbeziehung von Daten aus Finanzwesen und Wirtschaft sind Verhandlungen mit der Financial Times und der französischen Tageszeitung Figaro gescheitert, verlautet von informierter Seite. Für die nächsten zwei bis drei Jahre wird das System, dessen Einrichtung rund 23 Millionen Mark gekostet hat, voraussichtlich noch mit Verlust arbeiten. Zu den ungelösten Problemen, die Euronet Diane aufwirft, gehört das Nachdruckrecht. Diese Frage wird gegenwärtig von den Dienststellen der EG-Kommission geprüft. Auf andere Erfordernisse hat anläßlich der Inbetriebnahme die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Simone Veil, hingewiesen. Hinsichtlich des Zugangs dürfe keine Diskriminierung herrschen.