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EU verhängt Strafzoll gegen Chiphersteller Hynix

13.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Union hat gegen den südkoreanischen Halbleiterproduzenten Hynix einen Einfuhrzoll in Höhe von 34,8 Prozent erhoben. Die Entscheidung habe der zuständige EU-Ministerrat gegen den Widerstand Frankreichs und den Niederlanden getroffen, hieß es in einer Erklärung. Ursprünglich hatte die EU-Kommission ein Strafzoll in Höhe von 33 Prozent vorgeschlagen. Die nunmehr beschlossene Maßnahme ist zunächst auf fünf Jahre begrenzt.

Die EU will sich damit laut "Handelsblatt" gegen mutmaßliche Subventionen wehren, die Hynix unter anderem über Kredite staatlicher südkoreanischer Banken erhalten soll. Nur auf diese Weise könne sich das Unternehmen, so der Vorwurf der Brüsseler Wettbewerbshüter, am Markt mit Billigpreisen unterhalb der EU-Industriepreise halten. Hynix hat hingegen die Vorwürfe zurückgewiesen und von einer politisch motivierten Aktion gesprochen. Die EU beschloss ferner, keine Strafzölle gegen die ebenfalls südkoreanische Samsung-Gruppe zu erheben, die angeblich ähnliche Vorteile genießen soll.

Auslöser des Strafzolls gegen Hynix waren Beschwerden europäischer Konkurrenten wie Infineon oder STMicroelectronics, die sich wegen angeblicher Hilfen in Sachen Hynix im Nachteil sahen. Eine Untersuchung der EU bestätigte die Vorwürfe. Mit der Erhöhung folgt die EU den USA, die die Einfuhr von Hynix-Chips mit einem Zoll von 44,29 Prozent belegen. (gh)