Financial Times

EU verdächtigt Huawei und ZTE des illegalen Preisdumpings

29.05.2012
Die Telekom-Ausrüster Huawei und ZTE sollen mit Hilfe massiver Subventionen der chinesischen Regierung Preisdumping betreiben. Nun drohen möglicherweise Strafzölle.

Die Europäische Union plant eine Untersuchung gegen die chinesischen Telekom-Ausrüster Huawei und ZTE wegen Preisdumping. Die Behörde habe “handfeste Beweise”, dass die Unternehmen ihre Produkte unter dem Herstellungspreis angeboten haben, berichtet die Zeitung "Financial Times" mit Berufung auf EU-Mitarbeiter. Illegale Subventionspraktiken der chinesischen Regierung sollen die günstigen Angebote der chinesischen Netzwerkausrüster möglich gemacht haben.

Die EU-Handelskommission hat die offiziellen Repräsentanten aller 27 Mitgliedsstaaten in einem vertraulichen Treffen über die bisherigen Erkenntnisse informiert. Das sei einer der letzten Schritte, bevor eine offizielle Untersuchung eingeleitet werde, zitiert die Zeitung Teilnehmer der Versammlung. Sollte die Untersuchung den Verdacht bestätigen, könnte die EU die Produkte von Huawei und ZTE mit Strafzöllen belegen.

Es sei das erste Mal, dass die Europäische Union aus eigenem Antrieb wegen Verstößen gegen das Handelsrecht ermittelt. Normalerweise werden solche Untersuchungen nur nach Beschwerden von betroffenen Unternehmen eingeleitet. “Es ist unleugbar, dass viele europäische Unternehmen aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen (der chinesischen Regierung; Anm. d. Red.) nicht den Mut aufbringen, Klage gegen diese Praktiken zu erheben, zitiert die Zeitung EU-Handelskommissar Karel De Gucht.

Huawei hat auf die Anschuldigungen mit Empörung reagiert. "Wir widersprechen allen Behauptungen, dass Huawei Preisdumping betreibt und von illegalen Subventionen der chinesischen Regierung profitiert. Huawei protestiert gegen die Untersuchung, die die EU-Kommission auf Basis solcher Behauptungen plant", zitiert Reuters aus einem Statement des Unternehmens.

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