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EU teilt Fusionspartnern AOL/Time-Warner ihre Bedenken mit

23.08.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Kommission ist in ihrer kartellrechtlichen Prüfung der geplanten Fusionen zwischen America Online (AOL) und Time Warner sowie zwischen Time Warner und EMI einen Schritt weiter gekommen. Die Brüsseler Wettbewerbshüter ließen den drei Unternehmen jeweils eine detaillierte Liste ihrer Bedenken über den Deal zukommen. Obwohl die EU-Kommission die beiden geplanten Merger getrennt voneinander behandelt, sieht sie doch eine Verbindung zwischen den zwei Fusionen. Ein möglicher Zusammenschluss der beiden Musikriesen würde ihre marktbeherrschende Stellung im Vertrieb von digitaler Musik mit der Übernahme von Time Warner durch den Internet-Giganten AOL noch zusätzlich stärken. Sowohl Time Warner als auch AOL haben bereits angekündigt, der EU-Kommission ausreichend Informationen zur Verfügung

zu stellen, um jegliche Bedenken über eine mögliche Wettbewerbsverletzung zu zerstreuen. Unabhängig von der europäischen Antitrust-Untersuchung haben sich in den Vereinigten Staaten mehrere Senatoren an die US-Regulierungsbehörde gewandt und gefordert, den geplanten Merger zwischen AOL und Time Warner genau unter die Lupe zu nehmen. Sie sorgen sich um mögliche negative Auswirkungen auf amerikanische Endkunden.