EU startet Kampagne für Netzsicherheit

01.06.2006
Europäische Kommission moniert zu geringes Sicherheitsbewusstsein in Unternehmen und Behörden.

Europa wird den Sicherheitsrisiken in Computernetzen nicht gerecht. Mit diesem Vorwurf hat die Europäische Kommission gestern eine Awareness-Kampagne namens "IT Security for Europe" an den Start geschickt.

Unternehmen, Einzelpersonen wie Behörden investierten zu wenig in die Sicherung ihrer Computer und Netze, heißt es in einem Statement. Demzufolge würden durchschnittlich fünf bis 13 Prozent des IT-Budgets für Sicherheit ausgegeben, was "beunruhigend wenig" sei.

Mit den Bedrohungen müssten sich auch die Schutzmaßnahmen veränderten, mahnt Information Security and Media Commissioner Viviane Reding. In der Vergangenheit hätten Hacker mit ihren Aktivitäten primär öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen, während heute viele Bedrohungen einen kriminellen Hintergrund hätten und profitorientiert seien. Vor diesem Hintergrund sei eine neue Strategie erforderlich, so die Kommissarin.

Ziel der Kommission ist es, nationale Netz- und Security-Richtlinien zu vergleichen, um den Dialog zwischen Behörden innerhalb der EU zu fördern, Best Practices zu identifizieren und das Sicherheitsbewusstsein der Endanwender zu erhöhen.

Im Zuge der Kampagne soll die in Griechenland ansässige European Network and Information Security Agency (Enisa) einen Plan zum Umgang mit Sicherheitsvorfällen entwickeln und eruieren, wie es um das Vertrauen der europäischen Verbraucher bestellt ist. Zudem soll die Realisierbarkeit eines vielsprachigen Informations- und Alarm-Systems geprüft werden. (kf)