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EU nimmt Telekom aufs Korn

02.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission in Brüssel nehmen offenbar die Deutsche Telekom AG und deren Tochtergesellschaft T-Online AG ins Visier. Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) zufolge wirft die Kommission den Unternehmen die Behinderung von Wettbewerbern vor, indem sie ihre Schlüsselstellung beim Marktzugang zu den Kunden missbrauchen und Konkurrenten den Zugang erschweren. Den Wettbewerbshütern liegen Beschwerden von AOL Deutschland und anderen Konkurrenten des deutschen Marktführers vor, die sich vornehmlich über die Diskriminierung beim Zugang zur so genannten Letzten Meile beklagen.

Die Kommission hat der FAZ zufolge nun die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) eingeschaltet, die zunächst im Gespräch mit T-Online und der Telekom Möglichkeiten zur Beendigung des Konflikts erörtern soll. Falls die Unternehmen die letzte Meile für AOL und die übrigen Wettbewerber nicht zu fairen Bedingungen öffnen, drohe den beiden Firmen spätestens im Herbst eine Abmahnung. Auch ein Bußgeld sei nicht ausgeschlossen. Erst im vergangenen Monat hatte RegTP-Präsident Matthias Kurth der Telekom eine Verzögerung des Wettbewerbs im Ortsnetz vorgeworfen (Computerwoche online berichtete).