Milliarden-Deal

EU lädt zur Anhörung über Oracle und Sun

01.12.2009
Das Gerangel um die Übernahme von Sun durch Oracle vor den europäischen Kartellwächtern geht in eine weitere Runde.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus gut unterrichteter Quelle erfahren hat, habe Oracle um eine Anhörung vor den EU-Wettbewerbshütern gebeten, um die Europäische Kommission dazu zu bewegen, den Kauf von Sun Microsystems gutzuheißen. Diese habe dem Gesuch stattgegeben und wird die Beteiligten am 10. Dezember in der Sache anhören.

Oracle weist die Kritik der Europäischen Kommission zurück, durch die Übernahme von Sun und damit der Open-Source-Datenbank MySQL entstünde eine Wettbewerbsverzerrung im Datenbankmarkt. Die EU verstünde weder diesen Markt noch wie die Open-Source-Gemeinschaft funktioniere, wendet Oracle ein.

Generell bleibt fraglich, ob die EU den Deal zwischen Oracle und Sun verhindern kann. Schließlich will Oracles Chef Larry Ellison die gemergte Firma in die nächste IBM verwandeln. Im Oktober tönte er: "IBM war die größte Firma in der Unternehmergeschichte der USA. Durch eine geschickte Kombination von Hardware und Software liefen die Konzerne der Welt auf Produkten von IBM". Durch die Vereinigung von Oracle und Sun werde man in die Fußstapfen von IBM treten und diese überholen. "Das ist unser Ziel", sagt Ellison. (Computerworld.ch/wh)