EU-Kommission will Kabelnetze ab 1996 oeffnen

06.01.1995

BRUESSEL (CW) - Die EU-Kommission forciert erneut das Tempo bei der Liberalisierung der Telecom-Maerkte. Nachdem schon laenger darueber spekuliert wurde, sieht nun eine vergangene Woche veroeffentlichte Richtlinie die Oeffnung der Kabelfernsehnetze in den europaeischen Staaten fuer eine Reihe von Kommunikationsdiensten vor.

Danach sollen von Januar 1996 an Datenuebertragung, Versandgeschaefte und neuartige Dienstleistungen wie Teleshopping und Telebanking nicht nur ueber Telefon-, sondern auch ueber Kabelfernsehnetze angeboten werden duerfen. Von der Richtlinie ausgenommen ist der herkoemmliche Telefondienst, fuer den zum 1. Januar 1998 eine generelle Oeffnung in den meisten Mitgliedslaendern der Europaeischen Union vorgesehen ist.

Fuer die deutsche Telekom und andere (Noch-)Monopolunternehmen bedeutet der angestrebte Beschluss der EU-Kommission, dass kuenftig eine klare buchhalterische Trennung zwischen der Aufgabe des Netzbetreibers und der eines Diensteanbieters vorgenommen werden muss. Einer Quersubventionierung, wie sie zum Beispiel der Telekom mehrfach nachgewiesen wurde, soll durch diese Regelung ein Riegel vorgeschoben werden.