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EU-Kommission befasst sich wieder mit Oracles Übernahmeplänen

07.10.2004

Die EU-Kommission hat Presseberichten zufolge die Beratungen bezüglich des feindlichen Übernahmeversuchs von Peoplesoft durch Oracle wieder aufgenommen. Die Frist für eine Entscheidung wurde auf den 9. November gelegt. Angaben aus internen Kreisen zufolge bemüht sich die Behörde jedoch, den Fall noch in der Amtszeit von Wettbewerbskommissar Mario Monti, also bis zum 31. Oktober, abzuschließen.

Die Brüsseler Behörde hatte die Prüfung von Oracles feindlichem Übernahmeangebot Anfang April offiziell unterbrochen, nachdem wichtige Informationen über die Marktposition Oracles in den Bereichen Personal- sowie Finanz-Management-Software fehlten (Computerwoche.de berichtete).

Nach Informationen der "New York Times" ist davon auszugehen, dass die EU-Kommission die 7,7 Milliarden Dollar schwere Fusion genehmigen wird. Grund für den überraschenden Sinneswandel Montis seien die Zweifel von Rechtsexperten, dass ein Verbot vor einem Berufungsgericht standhalten könnte, berichtete das Blatt aus EU-Kreisen (Computerwoche.de berichtete). Bislang hatte die Brüsseler Behörde ähnlich wie das US-amerikanische Justizministerium negative Auswirkungen auf den Wettbewerb im Markt für Unternehmenssoftware befürchtet. Die Klage des DoJ (Department of Justice) hatte ein US-Bundesrichter allerdings Anfang September abschlägig beschieden (Computerwoche.de berichtete). (mb)