Regulierung

EU-Kommissarin Reding will Kosten für SMS drücken

16.06.2008
EU-Telekomkommissarin Viviane Reding denkt über Möglichkeiten eines billigeren Versands von SMS-Nachrichten aus dem Ausland nach.

Dies deutete sie in einem Interview mit der "Financial Times" (FT/Montag) an. Reding will in diesem Monat in Brüssel eine Reihe von Vorschlägen für ein europaweit vergleichbares Niveau der Handytarife präsentieren. Für das Annehmen eines Gesprächs werden Europas Handynutzer dagegen künftig vielleicht bezahlen müssen. In dem Interview wollte EU-Telekomkommissarin Viviane Reding die Einführung solcher Gebühren nicht ausschließen: "Warum nicht? Der ganze Markt entwickelt sich, deshalb sollten wir nicht auf Regeln sitzen bleiben, die seit zehn Jahren gelten. Ich finde nicht, dass EU-Kommissare über Geschäftsmodelle entscheiden sollten, sondern die Betreiber", sagte sie.

Überdies erwäge sie ähnliche Maßnahmen, um das Internetsurfen per Handy aus dem Ausland günstiger zu machen, sagte die Politikerin. Am stärksten beunruhigen dürfte die EU-Kommissarin die Branche jedoch mit ihrem Ansinnen, die lukrativen Gebühren, die Mobilfunkunternehmen untereinander berechnen, wenn sie Anrufe aus anderen Netzen annehmen, drastisch zu senken. Im Schnitt betragen die sogenannten Terminierungsentgelte - die die Firmen für die Anrufvermittlung untereinander und von Festnetzfirmen verlangen - in der EU derzeit acht Cent pro Minute. Bis 2012 will Reding diese Gebühren auf ein bis zwei Cent pro Minute senken. (dpa/tc)