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EU genehmigt Beihilfe für Dresdner AMD-Werk

04.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die EU-Kommission hat staatliche Zuschüsse von über einer halben Milliarde Euro für den Bau einer zweiten Chipfabrik des US-Halbleiterkonzerns Advanced Micro Devices (AMD) in Dresden gebilligt. Als Begründung hieß es aus Brüssel, da der Chipmarkt voraussichtlich weiter wachse, führten die Subventionen nicht zum Aufbau von Überkapazitäten. Außerdem würden mit dem bereits im November begonnenen Bau des AMD-Werks direkt zirka 1035 Arbeitsplätze geschaffen. Bei Zulieferern entstünden in der Region voraussichtlich weitere 1170 Stellen. Auf dieser Basis hätten der Bund und das Land Sachsen sogar bis zu 31,5 Prozent zu den auf 2,4 Milliarden Euro veranschlagten Kosten für die Produktionsstätte zuschießen können. Tatsächlich entspricht die Beihilfe mit 544 Millionen Euro einer Förderung von 22,67 Prozent.

Wichtiges Entscheidungskriterium für die EU-Kommission waren nach eigenen Angaben die Marktaussichten des Projekts. So sei der weltweite Markt für Mikroprozessoren zwischen 1997 und 2002 im Schnitt um mehr als fünf Prozent pro Jahr gewachsen. Für 2003 bis 2006 geht die Kommission von einem jährlichen Zuwachs um fast 18 Prozent aus.

AMD will bereits ab 2005 im neuen "Fab 36" mit der Produktion von Computerchips auf Basis von 300-Millimeter-Wafern beginnen. Der Intel-Rivale hatte bereits 1996 rund 2,2 Milliarden Euro in ein erstes Chipwerk in Dresden investiert und knapp 2000 Arbeitsplätze geschaffen. Dort werden allerdings noch Silizium-Scheiben mit 200 Millimeter Durchmesser gefertigt. (mb)