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EU ermittelt wegen überteuerter Musik-Downloads

03.05.2004

Die Europäische Kommission hat eine Ermittlung mit dem Ziel eingeleitet, festzustellen, ob für legale Musik-Downloads in Europa überhöhte Gebühren verlangt werden. Die Preise in diesem Bereich liegen derzeit teilweise zweieinhalb Mal so hoch wie in den USA. Die Kommission hat daher 16 einzelstaatliche Verwertungsgesellschaften (wie die deutsche GEMA) angeschrieben und aufgefordert, binnen zehn Wochen eine Stellungnahme abzugeben. "Es sollte zwischen den Verwertungsgesellschaften einen Wettbewerb zum Nutzen der Firmen, die Musik im Internet, und zum Nutzen der Verbraucher geben, die diese anhören", hieß es in einer Stellungnahme.

Die Brüsseler Exekutive hatte zuvor bereits deutlich gemacht, dass ihr die territorialen Begrenzungen der unterschiedlichen Verwertungsgesellschaften ein Dorn im Auge sind. Die Kommission bemüht sich traditionell um die Aufhebung EU-interner Handelsbeschränkungen. Auch den Plattenfirmen sind die Verwerter eher im Wege. Universal Music hatte sich deshalb im Jahr 2002 bei der Kommission beschwert und konstatiert, die Verwertungsgesellschaften agierten als De-facto-Kartell und diktierten den Labels unfaire Bedingungen. (tc)