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EU ermittelt wegen europäischer iTunes-Preise

25.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die europäische Kommission hat auf Antrag der britischen Verbraucherschutzbehörde Which! eine Untersuchung der Preise in Apples europäischen iTunes-Online-Musikläden eingeleitet. Which! hatte sich zunächst beim britischen Office of Fair Trade (OFT) beschwert, weil britische Kunden bei iTunes pro Song 79 Pence (umgerechnet 1,14 Euro) zahlen müssen, wohingegen in Deutschland und Frankreich - wo die Briten ausgesperrt sind - nur 99 Euro-Cent pro Titel fällig sind. Das OFT entschied dann, das Anliegen nach Brüssel weiterzugeben (Computerwoche.de berichtete).

Apple hat in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass es seine Preise nicht willkürlich höher angesetzt habe, sondern die Preisgestaltung durch die in Großbritannien anders als im restlichen Europa gestalteten Vertragsbedingungen der Musikindustrie bedingt sei. Theoretisch bietet die Europäische Union, der auch Großbritannien (trotz seiner Binnenwährung Pfund) angehört, einen gemeinsamen Markt mit einheitlichen Preisen.

Apple ist überdies bei seiner Preisgestaltung genötigt, mögliche Währungsschwankungen zwischen Pfund Sterling und Euro einzukalkulieren (hier sind die Briten, die sich bislang dem Euro verweigern, also ein wenig selbst Schuld). Das Hauptproblem aber ist das territoriale Lizenzgebaren der Musikindustrie. Dieses gestattet es Musikern, landesspezifisch den jeweils bestmöglichen Deal mit einem Label auszuhandeln - aber eben auch unterschiedliche Tonträgerpreise pro Land. Eine Plattenfirma kann also in einem Land unterschiedliche Preise für einen Download-Song verlangen als anderswo. (tc)