EU-Bericht zur Information Society vorgestellt Industrievertreter fordern umfassende TK-Deregulierung

10.06.1994

MUENCHEN (CW/vwd) - Um auf dem internationalen Parkett weiterhin wettbewerbsfaehig zu bleiben, muessen die Staaten der Europaeischen Union (EU) die Deregulierung im Telekommunikationsbereich weiter vorantreiben. Diese Forderung ist Teil eines unter der Fuehrung von Martin Bangemann erstellten Berichts zur Realisierung der laut Weissbuch der Kommission geplanten Errichtung transeuropaeischer Kommunikationsnetze.

Der Bericht "Information Society", der unter Einbeziehung hochrangiger europaeischer Industrievertreter erstellt wurde, soll den Staats- und Regierungschefs auf dem naechsten EU-Gipfel in Korfu Ende Juni zur Diskussion vorgelegt werden. Neben der Beseitigung investitionshemmender TK-Monopole auf europaeischer Ebene sieht der Bericht, wie der Branchendienst "vwd" und die "Sueddeutsche Zeitung" melden, die Schaffung einheitlicher europaeischer Rahmenbedingungen vor, die sich auf Datenschutz, Datensicherung, Urheberrechte sowie gemeinsame technische Standards stuetzen.

Mit ihrem Bericht will die Gruppe Druck ausueben, damit die europaeische Industrie die Chance erhaelt, TK-Dienstleistungen zu guenstigen Preisen anzubieten, da dies ansonsten im Zeitalter der Satellitenkommunikation die Konkurrenz aus den USA und Japan tue. Neben einer einheitlichen Regelung zur Satellitenkommunikation fordern die Industrievertreter auch eine Senkung der Gebuehren fuer die mobile Kommunikation.