Als das Ethernet in den 80er-Jahren das Licht der Welt erblickte, war an Konzepte wie Cloud und Virtualisierung nicht zu denken. Kein Wunder, dass diese Netzwerkarchitektur in den vergangenen Jahren erheblich erweitert werden musste, um die aktuellen Anforderungen an Flexibilität, Performance, Sicherheit und Zuverlässigkeit erfüllen zu können. Oftmals stellt die paketbasierte IP-Technik einen Flaschenhals dar. Die Konvergenz der Netze verschärft das Problem derzeit massiv. Das sind ungünstige Voraussetzungen für eine Welt mit Virtualisierung und Cloud-Computing.
Somit stehen in Sachen Ethernet auf allen Ebenen große Veränderungen an. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass selbst die klassischen Netzwerkebenen Access, Distribution und Core auf dem Prüfstand stehen. Längst gelten diese in Fachkreisen nicht mehr als zentrale Komponenten der Architektur. Die Grenzen verschmelzen immer mehr, insbesondere zwischen Distribution und Core. Gerade bei kleineren und mittleren Unternehmen ist eine solche Trennung der Bereiche ohnehin nicht mehr erforderlich, so die einhellige Meinung vieler Experten. Allerdings ist eine komplette Abkehr von der klassischen Aufteilung in naher Zukunft noch nicht in Sicht.
Unverkennbar aber ist ein klarer Trend im Netzwerkbereich in Richtung mehr Intelligenz für Router und Switches. Gerade für Access-Switches wird beispielsweise Power-over-Ethernet (PoE) immer wichtiger. So können bei vielen Herstellern bereits heute 24 Ports mit PoE versorgt werden. Einige Anbieter wiederum schon Geräte im Angebot, die auf 48 Ports PoE bieten, wozu die Netzwerkgeräte mit zwei Stromversorgungssystemen ausgerüstet sind. Angenehmer Nebeneffekt: Fällt eine Stromquelle aus, kann die andere einspringen, sodass auch im Access-Bereich Redundanz mit wenig Aufwand hergestellt werden kann. Bei modularen Core-Geräten stehen daneben sogar redundante CPU-Module zur Verfügung.