eTel-Übernahme: Konkurrenz sieht Wettberb in Gefahr

22.12.2006
Nach der angekündigten Übernahme von eTel durch die Telekom Austria sieht die Konkurrenz den Wettbewerb im Breitband-Segment gefährdet. Kritiker sehen darin die Rückkehr der bereits überwunden geglaubten Monopolisierung des Marktes.

Nach der angekündigten Übernahme des Breitband-Providers eTel durch den österreichischen Marktführer Telekom Austria äußern sich die Wettbewerber kritisch. Sie befürchten eine Abschwächung des Wettbewerbs und sehen die Marktöffnung für neue Anbieter in Gefahr. Als derzeit drittgrößter Konkurrent der TA hatte eTel in den vergangenen Jahren selbst mehrfach kleinere Unternehmen aufgekauft. Nach Angaben von Walter Barfuß, Chef der Bundeswettbewerbsbehörde, werde die Übernahme erst noch geprüft.

Für Norbert Wieser, Präsident des Verbandes der Alternativen Telekom-Netzbetreiber (VAT), steht die Entwicklung bereits fest: weniger Mitbewerber bedeuten auch weniger Wettbewerb, vor allem die Kunden würden "für diesen weiteren Schritt in Richtung Re-Monopolisierung" zur Kasse gebeten. Sollten Politik und Behörden nicht eingreifen, ende man in bereits überwunden geglaubten Monopolzeiten. Wieser könne sich nicht vorstellen, dass man die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden erhält.

Oskar Obereder, Vorstand des Branchenverbandes Internet Service Provider Association Austria (ISPA), neigt zur Dramaturgie: "Die österreichische Breitband-Regulierungspolitik steht vor ihrem Scheitern". Mit der Übernahme von eTel könne die Telekom Austria ihren Marktanteil im DSL-Segment auf zwei Drittel ausbauen, zudem sei die TA im Vorleistungsmarkt praktisch der einzige Anbieter. Nach Angaben der TA liegt der Marktanteil unter Berücksichtigung anderer Technologien, wie etwa via Kabelnetz, nur bei 40 Prozent.

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