Green IT

Es wird eng im Rechenzentrum

13.12.2007
Von Christian Egle

Ausreichend Strom vorhanden?

Selbst relativ junge Rechenzentren stoßen heute mit ihrer Stromversorgung an Grenzen. Host Europe beispielsweise hat vor dem Jahr 2000 seine Rechenzentren mit einem Verbrauch von 600 bis 1000 Watt je Quadratmeter Stellfläche gebaut. Für das in diesem Jahr in Köln in Betrieb genommene Rechenzentrum wurde dieser Wert auf 1700 Watt erhöht. Wer nachrüsten will oder muss, für den kann es teuer werden: Die Elektrizitätswerke lassen sich den Ausbau der Hauseinspeisung mit rund 100 Euro je Kilowatt bezahlen, vorausgesetzt, die zusätzliche Versorgung ist durch das bestehende Netz überhaupt möglich.

Auch die Stromversorgung selbst kann versteckte Stromfresser durchfüttern. Da sind zum einen billige oder veraltete Netzteile mit Wirkungsgraden von 70 bis 75 Prozent, die schleunigst durch neue Netzteile mit Wirkungsgraden von 80 bis 85 Prozent zu ersetzen sind. Die moderne Deltawandler-Technik verliert rund 60 Prozent weniger Energie als die ältere Doppelwandler-Technik. Auch ein Blick auf die Dimensionierung der USV-Anlagen kann sich lohnen: Je geringer die Auslastung, um so niedriger auch die Effizienz.

Sparpotenzial Klimaanlage

Immerhin, mit ausreichend Strom lässt sich dann auch der meist parallel auftretende Engpass bei der Klimatisierungsleistung relativ schnell beheben. Insbesondere veraltete Klimatechnik bietet ein enormes Sparpozntial, da die meisten Rechenzentren weiterhin nach dem Prinzip der Gesamtkühlung arbeiten. "Man kühlt besser die Wände, nicht nur die Rechner", meint 1&1-Manager Weiss. Die Klimatisierungstechnik selbst bietet durch eine Reihe neuer Verfahren erhebliche Potenziale zur Effizienzsteigerung. Bereits die richtige Position der Klimaschränke im Rechenzentrum kann beachtliche Effekte haben. Überaus wirkungsvoll, wenn auch baulich aufwändiger, ist die Trennung von kalten und warmen Luftströmen. Damit wird verhindert, dass sich die teuer gekühlte Luft ungenutzt mit der abströmenden Warmluft vermischt.